Heute besuchen wir die traditionsreiche Kurstadt Bad Wildungen. Von Frankenau, wo wir im gleichnamigen Ferienpark eine Wohnung bezogen haben, liegt das Kurbad nur etwa 17 Kilometer entfernt. Bad Wildungen rühmt sich damit, den größten Kurpark Europas zu besitzen. Man hat hier Ende der 90er Jahre die beiden Kurparks von Bad Wildungen und Reinhardshausen durch ein sechs Kilometer langes, grünes Band miteinander verbunden und mit zusätzlichen attraktiven Elementen versehen. Ein Gesamtpark von 50 Hektar Fläche ist dabei entstanden. Daran schließt sich das ehemalige Landesgartenschaugelände mit weiteren Attraktionen an. Bad Wildungen besitzt eine wunderschöne Altstadt mit sehenswertem Fachwerk. Dazu lädt Schloss Friedrichstein zu einem Besuch des Militär – und Jagdmuseums ein. Es gibt hier viel zu entdecken, machen wir uns also auf den Weg.
Kurpark Bad Wildungen
Nach kurzer Fahrt erreichen wir Bad Wildungen. Mit Hilfe des Navi finden wir einen kleinen Parkplatz ganz in der Nähe der Wandelhalle. Jetzt kann es losgehen. Kurpark wir kommen!
Zur Orientierung gibt es eine gute Beschilderung. Die Wandelhalle wollen wir zuerst besuchen.
Wir laufen direkt auf das imposante Gebäude zu. Es ist noch früh am Tag und nur wenige Spaziergänger sind hier unterwegs. Noch dazu sind viele Angebote aufgrund der Pandemie stark eingeschränkt.
Das Säulenrund der Wandelhalle wurde 1929 vom Architekten Paul Meissner erschaffen. Das imposante Gebäude wurde 1960 von dem Regierungsrat Rappold um einen Veranstaltungssaal und gläserne Wandelgänge ergänzt.
Hier nahm vor rund 600 Jahren die Entwicklung Bad Wildungens zum zweitgrößten Heilbad Deutschlands seinen Ursprung. Das Quellenmuseum bietet umfangreiche Informationen dazu an.
Gleich neben dem Quellencafé entdecke ich die originellsten Fahrradständer ever.
Der weitläufige Vorplatz der Wandelhalle wird von üppigen Blumenrabatten eingerahmt. Die fleißigen Gärtner haben bei der Hitze ordentlich zu tun.
Der Konzertpavillion wirkt etwas verwaist. Corona lässt grüßen. Aber ich kann mir die wunderbare Atmosphäre bei einem sonntäglichen Konzert gut vorstellen.
Wir spazieren weiter in Richtung Innenstadt. Schöne, alte Bäume und farbenfrohe Blumen säumen den Weg.
Wir erreichen das ehemalige fürstliche Badehotel. Heute beherbergt es das Maritim Hotel. Gleich gegenüber befindet sich ein weiterer Konzertpavillion. Hier wird musikalisch einiges geboten, wenn nicht gerade Corona den Ton angibt.
An dieser Stelle verlassen wir den Kurpark. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet sich der Eingang zum ehemaligen Gelände der Landesgartenschau. Sie fand im Jahre 2006 in Bad Wildungen statt. Der Park besteht aus vielen attraktiven Themengärten, einem Wassertretbecken der besonderen Art und einem bunten Spieleland für Kinder.
Über die Brunnenallee zur historischen Altstadt
Wir entscheiden uns gegen den Park. Auf der Autofahrt durch die Stadt habe ich eine wunderschöne Allee mit vielen Brunnen und Bänken erspäht. Da muss ich hin! Vom Ausgang des Kurparks am Maritim Hotel ist es nur ein kurzer Fußweg. Die Brunnenallee ist ein herrlicher Ort zum Bummeln. Unter schattigen Bäumen, vorbei an Cafés und Boutiquen, schlendern wir von einem Brunnen zum nächsten.
Gestatten, das ist Bella! Eine von 30 Botschafterinnen der hessischen Kur-und Heilbäder. Sie stammt von der Kasseler Künstlerin Eva-Maria Frey. Ihr Anliegen ist es, ein wenig positive Energie und Lebensfreude in Corona Zeiten zu vermitteln. Bella wird auf eine „Reise“ durch Bad Wildungen gehen und an immer neuen Standorten auftauchen. Gerade so, wie ihre 29 Kolleginnen es in anderen hessischen Kurorten tun.
Am Ende der Brunnenallee wartet ein buntes Kinderkarussell auf die Kleinsten. Gleich daneben steht der wohl spektakulärste Brunnen in ganz Bad Wildungen. Der Kurschattenbrunnen bildet das Zentrum zwischen Kurviertel und Altstadt. Bei seiner Einweihung im Jahre 1987 sorgte er für großes Aufsehen. Er ist auch heute noch das meist fotografierte Motiv in der Stadt. Je nach Sonnenstand, wirft die Silhouette der koketten Dame, einen Schatten auf den badenden Herrn. Den Kurschatten also.
Die historische Altstadt
Es geht gut bergan und wir erreichen die Altstadt mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern.
Rechts vom Marktbrunnen zweigt eine schmale Gasse ab. Hier quetschen sich tatsächlich einzelne Autos hindurch. Beim Fotografieren dieser wunderbaren Motive muss man gut aufpassen. Idylle pur mitten im Trubel der Kurstadt.
Zu beiden Straßenseiten reiht sich ein Fachwerkjuwel an das andere.
Am Ende der Straße erwartet uns ein schöner Ausblick auf Schloss Friedrichstein. Es beherbergt ein Militär- und Jagdmuseum. Es gibt dort ein schönes Café und geheiratet wird auf dem Schloss auch.
Gleich rechts biegen wir in eine kleine Straße ein, die den seltsamen Namen „Dürrer Hagen“ trägt. Kurz darauf stehen wir vor einem imposanten Stadtturm. Der „Rote Hahn“ wurde um 1300 erbaut und ist der letzte erhaltene Stadtturm in Bad Wildungen.
Immer wieder gibt es kunstvolle Details zu entdecken.
Auweia, so viele Treppen, aber der Ausblick ist toll. Tatsächlich gibt es hier zwei dieser steilen Treppen. Sie werden im Volksmund „Himmels- bzw. Teufelstreppchen“ genannt.
Der Hainaer Hof weist mit einer Tafel auf den Landgrafen „Philipp der Großmütige“ hin. Wir erinnern uns an sein Denkmal auf dem Marktplatz in Homberg (Efze). Philipp der Großmütige berief 1526 die Homberger Synode ein, auf der die Reformation in Hessen beschlossen wurde.
Abschied von Bad Wildungen
Wir sind nun schon seit vielen Stunden unterwegs und haben noch einen ordentlichen Rückweg zum Auto vor uns. Eine Verschnaufpause auf den wunderbar bequemen Liegestühlen im Kurpark werden wir noch einlegen. Dann fahren wir nach Frankenau zurück. Es gibt noch viel mehr in Bad Wildungen zu entdecken. Vielleicht habe ich dich ja mit meinem Beitrag neugierig auf einen Besuch in der schönen Kurstadt am Rande des Nationalpark Kellerwald gemacht.