Zwei Wochen Cornwall

Unser Reiseabenteuer Cornwall, begann schon mehr als ein Jahr vor Reiseantritt, mit umfangreicher Planung und Vorbereitung. Die Idee zu dieser Reise kam uns noch einmal früher, während unseres Aufenthalts an der Côte de Granite Rose. Warum nicht, nach zweimal Bretagne, die andere Seite des Ärmelkanals besuchen? Dann fehlte nur noch eine schöne Doku im Fernsehen und ein neues Reiseabenteuer begann…

  • Reisevorbereitungen
  • Das Abenteuer beginnt
  • Ankunft auf der Trengove Farm

Reisevorbereitungen

Die Unterkunft

Die erste große Hürde, war die Frage der Unterkunft. Ein Cottage sollte es sein, aber wo? Cornwall besitzt eine fast 700 Kilometer lange Küstenlinie. An die Westküste brandet der Atlantik, mal mehr, mal weniger tosend. Im Süden, am Ärmelkanal, geht es etwas lieblicher zu, meistens. Wir mögen es gern brausend und tosend und entscheiden uns somit für die Südwestküste. Vielleicht bekommen wir dort ja von Beidem etwas! Es gibt im Netz einige Portale, die bei der Suche nach dem Traum Cottage behilflich sind. So zum Beispiel Farmstay UK oder Classic Cottages. Wir haben uns für das Mowhay Cottage auf der Trengove Farm, nahe dem Küstenort Portreath, entschieden. Eine sehr gute Wahl, wie sich später zeigen wird.

Die Anreise

Zur Option standen für uns, der Flug nach London oder Newquay, in Verbindung mit einem Mietwagen oder die Anreise mit dem eigenen PKW. Die Fähren von Dünkirchen oder Calais nach Dover waren dann eine Option, neben dem Eurotunnel von Calais nach Folkestone. Wir haben uns für die Anreise mit unserem eigenen, gewohnten Auto entschieden. Das Schalten mit rechts, ist sehr gewöhnungsbedürftig, wie es Dietmar bereits in Irland erfahren hatte. Für uns aus dem Münsterland, ist die Fähre von Dünkirchen (Frankreich) nach Dover die erste Wahl. Die Anfahrt ist kürzer und der Fährhafen, im Gegensatz zum quirligen Calais, sehr übersichtlich. Der Eurotunnel kam für mich nicht in Frage, aber das ist eine persönliche Entscheidung. Ich mag lieber zwei Stunden Schiff fahren, als eine halbe Stunde unter dem Ärmelkanal durchfahren. Der Elbtunnel auf dem Weg nach Dänemark, ist für mich gerade so akzeptabel. Wir entscheiden uns für die Fähre von DFDS und buchen bereits Anfang Dezember 2024 bei Öffnung des Buchungskalenders für 2025, mit einem Rabatt von 15 Prozent!

Papierkram

Da England seit Februar 2020 nicht mehr zur EU gehört, ist nach einer Übergangszeit bis zum 30. September 2021, nun ein Reisepass verbindliches Dokument bei der Einreise ins Vereinigte Königreich. Seit dem 1. April 2025 ist zudem die ETA, die elektronische Einreiseerlaubnis, erforderlich. Davon sollte sich aber Niemand abschrecken lassen. Mit Hilfe der offiziellen App, erhältlich im App Store, ist das für jeden machbar, der es schafft, ein akzeptables Selfie zu übermitteln. Ein paar einfache Fragen beantworten und die Gebühr von derzeit 16 Pfund, knapp 19 Euro (Stand Juni 2025) per Kreditkarte online zahlen, das war es auch schon!

Das Auto

Für das Auto ist zum Nachweis einer gültigen Haftpflichtversicherung, die grüne Versicherten Karte erforderlich. Die ist aber nicht mehr grün, sondern weiß, da sie vom Versicherer auf Anfrage als PDF verschickt wird und vom Fahrzeughalter nur noch ausgedruckt werden muss. Offiziell ist laut ADAC auch ein D Schild verpflichtend. Wir haben uns ein magnetisches besorgt und es erst mal im Handschuhfach deponiert. Dort ist es auch geblieben, weil es Niemanden interessiert hat. Auf meinen Einwand hin, man könne es doch vorsichtshalber am Fahrzeug anbringen, damit die hinter uns fahrenden Engländer vorgewarnt sind, erntete ich nur verständnisloses Kopfschütteln. In diesem Zusammenhang ist es auch ratsam, die Reisekrankenversicherung auf Lücken zu prüfen. Bei einer Reise in ein Nicht EU Land kann das im Schadensfall teuer werden. Wir haben unsere Mitgliedschaft beim ADAC auf die Plus Variante heraufstufen lassen. Für ältere Autos bietet der ADAC auch Abklebe Sets für die Scheinwerfer an, um im Linksverkehr entgegenkommende Fahrzeuge nicht zu blenden. Bei neueren PKWs lässt sich das Licht ganz einfach im Bordcomputer auf Reisemodus umstellen. Das man sein Auto vor solch einer Reise sorgfältig durchchecken lässt, versteht sich von selbst!

Dies und Das

Ein Typ G Reiseadapter, oder besser gleich im Set gekauft, schützt vor bösem Erwachen, wenn man nach der Ankunft in England das Handy aufladen will. Kreditkarten waren für uns unverzichtbar. Trotzdem ist es ratsam, auch Münzgeld für Kleinigkeiten, hier vor allem Parkscheinautomaten, bereit zu haben. Viele Parkplätze in Cornwall, besonders nahe bei herausragenden Sehenswürdigkeiten, werden vom National Trust bewirtschaftet. Hier wird auch die Bezahlung mit der PayByPhone App angeboten. Wir haben damit mehrfach sehr gute Erfahrungen gemacht! Das Tanken ist in England, wie auch in Frankreich, in der Nähe großer Supermärkte besonders günstig. Der Benzinpreis ist etwas niedriger als in Deutschland an den günstigsten Tankstellen! Die Lebensmittel sind in den deutschen Discountern, die auch in Cornwall zu finden sind, teilweise günstiger als bei uns. Das Sortiment ist durchweg besser und die Lidl App lässt sich auch hier nutzen. Einfach in den Einstellungen Land und Sprache ändern!

Das Abenteuer Cornwall beginnt

Der Wecker klingelt erbarmungslos um Viertel nach vier am Samstag Morgen. Eine dreiviertel Stunde später sitzen wir bereits im vollgepackten Auto. Laut Google Maps liegen zuerst 468 Kilometer Vor uns. Über Eindhoven, Antwerpen, Gent und Brügge geht es an Dünkirchen vorbei zum außerhalb gelegenen Fährhafen. Die Fahrt geht zügig voran, der Fährhafen ist gut ausgeschildert. Viel früher als erwartet erreichen wir den Check In von DFDS. Wir hatten vorsichtshalber die 14 Uhr Fähre gebucht und werden jetzt problemlos auf die 12 Uhr Fähre umgebucht. Hurra, zwei Stunden eingespart!

Zollkontrollen

Wir durchlaufen die französische Passkontrolle, den französischen Zoll und landen ratz fatz bei den englischen Grenzern. Kurze Frage nach dem Ziel und Zweck der Reise. „Oh Cornwall, dann wollen Sie sicher surfen“, scherzt die junge Beamtin. Alles lacht! Ist doch gar nicht so wild, das Ganze. Zwei Wochen zuvor hatte es neue Reisehinweise gegeben. Seit dem 12. April 2025 dürfen bis auf Weiteres keine Fleisch und Milchprodukte aus der EU nach England eingeführt werden. Das betrifft auch den eigenen privaten Bedarf. Soll heißen, kein Joghurt, keine Käsesemmel auch kein Wurstbrot! So will man eine Ausbreitung der Maul und Klauenseuche nach England verhindern. Wir haben uns an die Vorgaben gehalten. Ist ein magerer Proviant und in der sonst so vollen Kühlbox – gähnende Leere. Am englischen Zoll müssen dann auch tatsächlich alle Fahrzeuge halten, sämtliche Türen und die Heckklappe müssen geöffnet werden. Mir kommt es so vor, als ob eher nach illegal Einreisenden gesucht wird als nach Joghurts. Für die Kühlbox und den Proviantkorb interessiert sich niemand. Wohl aber ist der Fußraum im Heck spannend. Als man dort keinen Asylanten findet, dürfen wir weiter fahren. In der Warte Lane haben wir noch eine halbe Stunde und kauen Apfeltaschen. Was tut man nicht alles, um nach England zu kommen. Dann ist die Fähre da und das Boarding beginnt.

Fähre Dünkirchen Dover

Die Zeit auf der Fähre vergeht wie im Flug. Zwei Stunden Fahrt, eine Stunde geschenkt. Wir erreichen Dover um 13 Uhr Ortszeit.

Durch Südengland

Nun heißt es Linksverkehr. 340 Meilen, das sind rund 550 Kilometer, trennen uns jetzt noch von Portreath und der Trengove Farm. Die Autobahn Richtung London ist dreispurig und sehr voll. Gut, dass es hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Mph gibt. Das sind schlappe 112 kmh und das wird fast ständig überprüft! Die stressige Raserei, wie auf deutschen Autobahnen, gibt es hier nicht. Trotzdem bin ich froh, als wir von der M3 auf die A303 abbiegen. Der Verkehr nimmt mit jedem Kilometer, den wir Richtung Westen fahren, ab. Ein Highlight auf dem Weg ist Stonehenge. Kurz hinter Amesbury ist die Anlage gut vom Auto aus zu sehen. Ein Foto muss reichen. Wir haben noch einige Kilometer vor uns.

Stonehenge
Stonehenge im vorbeifahren

Es geht auf und ab. Wir fahren durch Wiltshire und Devon. Die A303 ist streckenweise nur einspurig. Die Steigungen und somit auch die Gefälle sind enorm. Die Landschaft ist Wald und Wildreich und wunderschön! Die Vorfreude steigt und als wir die markante Baumgruppe auf dem Hügel vor uns entdecken, wissen wir, dass wir bald am Ziel sind. Noch einmal 110 Meilen auf der gut ausgebauten A30 und wir verlassen die Autobahn. Unsere Gastgeber haben uns eine detaillierte Anfahrtsbeschreibung geschickt und wir erreichen problemlos gegen 21 Uhr unser Zuhause auf Zeit.

Ankunft auf der Trengove Farm

Wie sehr habe ich mich auf die Farm und auf unsere Zeit in Cornwall gefreut und nun sind wir endlich da! Wir parken direkt vor unserem schmucken Cottage. Schon öffnet sich die Tür des Farmhauses und Molly, die schwarze Spaniel Hündin schießt auf uns zu. Sie schmeisst sich begeistert vor meine Füße und lässt sich den Bauch kraulen. Schließlich bin ich für die kommenden zwei Wochen ihr potentieller Futterspender! Irgendwie wissen Hunde immer, wer das Sagen in der Küche hat. Der Hausherr begrüßt uns persönlich. „Finally you made it“, lacht er und ist auf Anhieb sympathisch. „Mögt ihr Rosamunde Pilcher? Alle Deutschen kommen wegen Rosamunde Pilcher“! „Meine Oma liebte Rosamunde Pilcher“, lache ich zurück. Ich mag lieber wandern auf dem South West Coast Path! Der Schlüssel steckt schon in der Tür und der Chef zieht sich diskret zurück, damit wir allein das Cottage erkunden können.

Mowhay Cottage Cornwall

Es ist alles so, wie auf der Homepage abgebildet! Super gemütlich und dabei sehr komfortabel. Unten Wohnen und Kochen, oben das Schlafzimmer und ein supermodernes Bad mit Dusche und Wanne.

Mowhay Cottage Cornwall

Das Highlight ist der hübsche Wintergarten mit Blick ins Grüne und die kleine Terrasse mit der urigen Steinmauer. Ein Gruß aus dem Garten der Hausherrin und kleine Köstlichkeiten im Kühlschrank, heißen uns willkommen. Ich weiß jetzt schon, wir haben alles richtig gemacht!

Wintergarten im Mowhay Cottage

Cornwall Trengove Farm
Trengove Farm

Cornwall Trengove Farm

Cornwall Trengove Farm

Cornwall Mowhay Cottage

Nur noch schnell das Auto ausladen, parken können wir direkt neben dem Haus. Ich freue mich, dass ich keine Betten beziehen muss. Alles schon fertig! Morgen geht es los, dann erkunden wir Portreath.

Zur Info:

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Trengove Farm

Trengove Farm ist ein reiner Ackerbau Betrieb. Hier werden Narzissen und Kartoffeln kultiviert. Die Farmarbeit läuft über eine zweite Hofeinfahrt. Der Gast bekommt davon kaum etwas mit. Wer Ruhe sucht, ist hier bestens aufgehoben. Die Cottages sind top ausgestattet und super sauber. Die Lage der Farm ist für Unternehmungslustige perfekt. In wenigen Minuten ist man auf der A30, die Cornwall in Nord,-Süd Ausrichtung erschließt. Viele bekannte Sehenswürdigkeiten, wie Lands End oder Tintagel Castle sind so, schnell und bequem zu erreichen.

Trengove Farm Website (Die Seite braucht einen Moment, um ein Video zu laden!)

DFDS Fähren

Unsere Erfahrungen mit DFDS waren durchweg positiv! Auf Hin,-und Rückreise wurden wir problemlos auf die frühere Fähre umgebucht. Wir waren im Juni unterwegs. Der Check in verlief schnell und reibungslos. Die Fähre war sauber und das Personal sehr freundlich und hilfsbereit. Für Frühbucher gab es einen Rabatt von 15 Prozent. Hier unbedingt über die entsprechende Anzeige buchen!

DFDS Fähren

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