Das Naturschutzgebiet Godrevy Point, gehört zweifelsfrei zu den schönsten Landstrichen, die Cornwall zu bieten hat. Die Area of Outstanding Natural Beauty umfasst zwölf kleine Gebiete in Cornwall, wovon elf an der Küste zu finden sind. Als Ausgangspunkt für unsere Unternehmungen in Cornwall haben wir uns Portreath ausgesucht. Hier beginnt eines dieser Gebiete von außergewöhnlicher Schönheit. Es endet mit einem großartigen Höhepunkt am Godrevy Point.
Der National Trust
Der „National Trust“ ist eine gemeinnützige Organisation in England, Wales und Nordirland, die sich dem Schutz von historischen Gebäuden, Gärten und Naturlandschaften widmet. Im Deutschen wird er meist als „National Trust“ bezeichnet, kann aber auch als „Nationale Treuhandgesellschaft für Orte von historischem Interesse oder natürlicher Schönheit“ übersetzt werden.
Godrevy gehört dem National Trust. Der National Trust ist Eigentümer des Geländes und kümmert sich um den Erhalt und die Pflege der Landschaft und der Küstenabschnitte bei Godrevy. Der National Trust besitzt und verwaltet das Gebiet um Godrevy, einschließlich des Strandes und der Klippen. Er kümmert sich um die Erhaltung der Natur, die Instandhaltung der Wanderwege und die Verwaltung der Parkplätze. Godrevy ist bekannt für seine atemberaubende Aussicht auf den Leuchtturm, die Küstenwanderungen und die Möglichkeit, Wildtiere wie Kegelrobben zu beobachten.
Anfahrt und Parken Godrevy Point
Von Portreath fahren wir auf der küstennahen, kurvigen B3301 in Richtung St. Ives. An einigen Stellen wird die Straße so schmal, dass wir dem Gegenverkehr in eine Bucht ausweichen müssen, oder er uns. Der englische Autofahrer ist da sehr zuvor kommend, wenn er merkt, dass ihm ein deutsches Fahrzeug entgegen kommt! Kurz vor dem Dorf Gwithian, folgen wir dem Hinweisschild nach rechts. Die Zufahrt hätten wir fast verpasst. Sie liegt in einer Kurve. Vorbei an der Gwithian Academy of Surfing mit dem angrenzenden Café „The Rockpoole“, erreichen wir linker Hand den ersten von drei Parkplätzen, die vom National Trust bewirtschaftet werden. Wir entschließen uns gleich hier unten zu parken, damit wir nach dem Godrevy Walk noch Zeit am Strand verbringen können. Außerdem möchten wir auf dem Weg die Ausblicke auf die Strände genießen. Am Rande des Parkplatzes lädt das vom National Trust bewirtschaftete Beach Café zur Einkehr. Etwas weiter oben gibt es eine beschränkte Anzahl von Parkplätzen an der schmalen Straße und für Alle, die nicht viel laufen können oder wollen befinden sich noch ein Stück näher am Godrevy Point die Field Parkplätze auf der Wiese. Hier gibt es auch Toiletten. Die Parkgebühren können Cash, mit Kreditkarte oder, was ich sehr praktisch finde, mit der PayByPhone App, beglichen werden.
Godrevy Walk
Auf einem schmalen Pfad parallel zur Zufahrtsstraße, geht es leicht bergan. Das Wetter ist noch ein wenig unbeständig, aber das soll sich bald ändern. Der Blick über die St. Ives Bay, hinüber zum namensgebenden Ort und nach Hayle, ist schon klasse, wird aber getoppt vom Ausblick, über den mehr als drei Meilen langen Gwithian Towans Beach! Gerade jetzt bei Niedrigwasser scheint der Strand endlos zu sein. Kaum zu glauben, dass er bei High Tide ganz verschwindet.


Schon nach wenigen Metern liegt uns Godrevy Beach zu Füßen. Eine steile Treppe führt hinunter zum Strand. Auch die vorgelagerte Felseninsel mit dem schmucken Godrevy Lighthouse darauf, schiebt sich schon ins Blickfeld. Also erst einmal kein Strandspaziergang, sondern weiter wandern. Der Himmel klart auf und vor uns wartet eines der schönsten Fotomotive in Cornwall.







Wir erreichen die Field Parkplätze, die sich jetzt gegen Mittag, langsam füllen. Der Eiswagen ist auch schon da und es gibt tatsächlich Leute, die hier ihr Camping Equipment, sprich Tische, Stühle und Liegestühle auspacken, und sich niederlassen.

Godrevy Lighthouse
Der Eycatcher, ist hier am Godrevy Point, neben der wunderschönen Küste, ganz unbestritten das Godrevy Lighthouse, der Inbegriff eines Leuchtturms! So schön mittig platziert auf der kleinen Felseninsel, wie gemalt. Erbaut wurde der 26 Meter hohe Turm in den Jahren 1858/59. Er warnt die Schifffahrt vor dem gefährlichen Stones Riff, das sich vor Godrevy Head erstreckt. Nach einem schweren Schiffsunglück, mit fast 40 Toten, entschloss man sich nach langem Hin, und Her endlich zum Bau des Leuchtturms. Seit 2012 ist auch hier die Moderne eingezogen. Der Leuchtturm selbst, fungiert nur noch als Daymark. Das heißt, er ist Tagessichtzeichen für die Seefahrt, genau so, wie der Pepper Pot in Portreath. Das Licht, jetzt LED, kommt von einer Plattform am Felsen rechts vom Turm.
Die berühmte, englische Schriftstellerin Virginia Woolf, soll von Godrevy Lighthouse, zu ihrer 1927 erschienenen Novelle „To the Lighthouse“ inspiriert worden sein. Sie hatte diesen Ort bereits 1892 zum ersten Mal besucht.




Mutton Cove – Ruheplatz für Kegelrobben
Nach dutzenden Fotos vom Leuchtturm, folgen wir dem South West Coast Path und genießen die wunderschönen Ausblicke entlang der Küste. Holzzäune sichern die Abbruchkante, der steil abfallenden Klippen. Hui, da geht es ganz schön tief runter!



Dann sehen wir plötzlich die erste Kegelrobbe. Sie reckt den Kopf aus dem Wasser, als würde sie uns beobachten. Bei genauem hinschauen, machen wir noch weitere Tiere in der Nähe aus. Als wir kurz darauf Mutton Cove erreichen, ist die bei Robben beliebte Ruhebucht, leer. Unsere Theorie, dass der Wasserstand noch zu niedrig ist und die Tiere auf die weiter steigende Flut warten, um die Bucht leichter zu erreichen, wird sich später als richtig erweisen. Um die Zeit ein wenig zu überbrücken, folgen wir weiter dem Pfad.




Trockenmauern am Wegesrand sind ein Rückzugsort für Kreuzottern, so erfahren wir von kleinen Tafeln, die dem Wanderer die hiesige Natur näher bringen. Ich bin begeistert von den üppigen rosa Teppichen aus Mauerpfeffer. Den kenne ich bei uns nur in gelb. Es geht durch ein Weidetor und wir erreichen „The Knavocks“, ein Hochcliff Gebiet.





Nach einer kurzen Rast auf einer Bank, es ist mittlerweile ordentlich warm geworden, machen wir uns auf den Weg zurück zur Mutton Cove. Und siehe da, die ersten Robben haben es sich dort bereits gemütlich gemacht. Von hier oben nur klein zu erkennen, aber trotzdem ist die Bucht ein Touristen Magnet. Schilder mahnen leise zu sein und kläffende Hunde beiseite zu nehmen. Die Kegelrobben brauchen diese Ruhephasen und die tiefgelegene Bucht ist perfekt für sie. Immer mehr Menschen versammeln sich und schauen verzückt auf die schlafenden Tiere. Auch wenn es nur wenige Robben sind, (manchmal ruhen dort dutzende von Ihnen) ist es ein schönes Erlebnis.

Strand mit Aussicht
Wir lassen die „Robbenbucht“ hinter uns und wandern auf direktem Wege zurück zum Parkplatz. Der Strand lockt. Direkt bei der großen Hinweistafel am ersten Parkplatz gibt es einen bequemen Strandzugang.


Ich liebe diese Stelle! Sie liegt leicht erhöht zwischen Gwithian Beach und Godrevy Beach. Der Ausblick ist grandios! Rechts die Aussicht auf die Insel mit dem pittoresken Leuchtturm, dem wir heute ganz nah gekommen sind, und linker Hand die schier endlosen Strände.



Die Flut läuft auf und der Himmel bietet einen wunderbaren Kontrast zum Meeresblau. Einfach herrlich! Wir verbringen soviel Zeit hier oben, dass zum Schluss der Strand schon wieder fast vom Ozean verschluckt wird. Ich kann mich kaum losreißen. Was für ein unvergesslicher Tag!



