Wir besuchen die Seebrücke in Sellin und erkunden die Bäder auf dem Mönchgut.
Nachdem wir bereits die Halbinsel Jasmund bei einer Wanderung entlang der Kreideküste kennengelernt haben, danach eine Tour im Norden der Insel von Lohme bis Dranske unternommen haben, wollen wir nun die Bäder im Süden der Insel Rügen erkunden.
Der Koloss von Prora im neuen Glanz
Aber zuerst planen wir einen kurzen Zwischenstopp in Prora, einem Ortsteil von Binz. Hier hat sich in den letzten 15 Jahren viel getan. Aus dem ehemaligen zwischen 1936 und 1939 erbauten Koloss von Prora, geplant als Urlaubsort für bis zu 20000 Menschen, die Kraft durch Freude erlangen sollten, ist mittlerweile ein ansehnlicher Komplex aus Ferienwohnungen und Hotelanlage geworden. Der viereinhalb Kilometer lange, sechgeschossige Bau erstrahlt in neuem Glanz. Ob es nun richtig war, aus dem geschichtsträchtigen Baudenkmal eine moderne Freizeit-und Wohnanlage zu schaffen, mag ich nicht beurteilen. Fest steht, die ehemaligen Erbauer dieser rieigen Anlage, haben sich einen wunderschönen Ort dafür ausgesucht. Der Strand ist kaum zu toppen. Hier ein paar Eindrücke:
Sellin – eine historische Seebrücke und schmucke Bäderarchitektur
Wir fahren weiter Richtung Sellin. Eine erste Seebrücke mit Restaurant entstand im Jahre 1906, wurde aber durch Eisgang immer wieder stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahre 1978 wurde der marode Aufbau komplett abgerissen. Erst im Jahre 1998 wurde die Seebrücke, nach altem Vorbild wieder aufgebaut, in Betrieb genommen. Und schmuck sieht sie aus. Ich bin eh ein Fan von Seebrücken dieser Art und freue mich über diesen Anblick ganz besonders.
Zuerst aber geht es über 99 Stufen die Himmelsleiter hinab. Dann flaniert man, wie in alten Zeiten, über die pittoreske Seebrücke und erfährt anhand bebilderter Tafeln einiges wissenswertes über ihre bewegte Geschichte.
Besonders bekannt ist Sellin auch wegen der zahlreichen, wunderschönen Häuser in strahlend weißer Bäderarchitektur. Besonders entlang der Wilhelmsstraße kann man sich kaum sattsehen an den prächtigen Villen.
Das Mönchgut
Bei Baabe fahren wir durch das Tor zum Mönchgut. Die Halbinsel trennt den Greifswalder Bodden von der Ostsee. Baabe hat sich vom einstigen Fischerdorf zu einem gut ausgestatteten Kurbad mit allem, was dazu gehört, gemausert. Noch heute wird in Baabe Fischfang betrieben. Die Boote am Strand sind beliebte Fotoobjekte.
Der Strand erstreckt sich hier über 5 Kilometer lang und der Nachbarort Göhren kann auf dem parallel toll ausgebauten Rad- und Wanderweg gut erreicht werden.
Von der Bimmelbahn bis zum Kurpark hat Baabe viel zu bieten. Konzerte, schöne Spielplätze, Gastronomie aller Richtungen und, und, und gestalten den Aufenthalt hier sehr angenehm.
Göhren-Familienbad mit toller Promenade
Wir haben leider nicht die Muße nach Göhren zu wandern, sondern legen den Weg mit dem Auto zurück. Das Wetter ist herrlich und wir befinden uns in der Hauptsaison, deshalb wird es schwierig einen freien Parkplatz zu ergattern. Nach einigen Runden durch die kleine Innenstadt, werden wir endlich belohnt und machen uns auf den Weg zum Strand.
Was ich auf Fotos schon gesehen habe, bestätigt sich schon beim ersten Eindruck. Göhren besitzt neben einer ansprechend gestalteten Promenade, einen tollen Familienbadestrand. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Badespass vom feinsten nebst Minigolf und Hüpfburg. Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten.
Thiessow-das Südperd und Kreuzottern
Wir verabschieden uns aus dem quirligen Göhren und setzen unseren Weg in Richtung Süden fort. Das Ziel ist Thiessow, ganz im Süden der Insel Rügen gelegen. Wir finden auf anhieb einen Parkplatz und sind verwundert, wie beschaulich es hier zugeht. Wir wandern in Richtung Lotsenturm. Es geht leicht bergauf und schon nach kurzer Strecke bietet sich uns eine herrliche Aussicht.
Wir haben den Lotsenturm erreicht. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis zur Rügenbrücke und auch Usedom ist zu erkennen.
Mit bloßem Auge ist auf der Greifswalder Oie, der östlichsten deutschen Insel in der Ostsee, der Leuchtturm zu erkennen. Ein Rastplatz mit Hinweistafel hilft bei der Orientierung.
Der Strand zwischen Göhren und Thiessow zieht sich über viele Kilometer hin. Für jeden Bedarf gibt es hier genügend Platz. Ob FKK oder Hundestrand, alles ist perfekt ausgeschildert. Der Ort bleibt ruhig und bietet die perfekte Entschleunigung.
In der Nähe des Südperd entdecken wir dieses Schild. Langsam und mit Bedacht wandern wir weiter und hoffen, eines der scheuen Reptilien beim Sonnenbad anzutreffen.
Herrlich sonnig und mummelig warm ist es hier. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Kreuzottern hier wohl fühlen. Ein weiteres Schild mahnt zur Vorsicht und wir hoffen inständig eines der Tiere beobachten zu können.
Aber wir haben kein Glück. Keine Kreuzotter lässt sich beim Sonnenbaden entdecken.Wir haben den Endhaken erreicht. Als wir um die Landzunge biegen, erfasst uns sofort ein ordentlicher Wind. Kein Wunder, dass dies ein beliebtes Revier zum Kitesurfen ist.
Wir wandern zum Auto zurück und unternehmen noch einen kurzen Abstecher nach Gager.
Bei den Fischern nicht wirklich beliebt sind die Kormorane, die auf Rügen heufig anzutreffen sind. Ich mag es zu gern, wenn sie ihr Gefieder trocknen.
Fazit:
Für heute wollen wir unsere Tour durch den Süden der wunderschöne Insel Rügen beenden. Wir haben viel Interessantes gesehen. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Badestrände satt, Natur pur und sehenswerte Architektur. Wie immer, war es nur ein Streifzug und es gibt noch viel mehr zu entdecken.