Heute nehme ich dich mit, auf den Zöllnerpfad GR34, den Sentier des Douaniers, bei Trégastel. Wir starten unsere kleine Wanderung beim Aquarium Marin de Trégastel. Hier gibt es zwei große, kostenfreie Parkplätze.
Das Aquarium Marin de Trégastel
Das kleine Meeresaquarium besticht durch seine außergewöhnliche Lage unterhalb riesiger Granitblöcke. Hier lebten einst Höhlenbewohner, wurden Götter verehrt und sogar als Munitionslager diente dieser markante Ort. Heute finden sich hier, teils in die Felswände eingebettete Becken, mit den Bewohnern der hiesigen Meeresfauna. Auf etwa 30 Quadratmetern, werden anschaulich die Gezeiten simuliert. Sicher sind das alles keine großen Attraktionen, aber das Aquarium besticht, wie schon gesagt, durch das Ambiente. Es hat schon was, unter tonnenschweren Granitblöcken, die Meeresbewohner in den beleuchteten Wasserbecken zu beobachten. Hoch oben über dem Aquarium, thront auf dem höchsten Felsen, mit erhobenem Zeigefinger, Père Eternel, der Ewige Vater.
Wir belassen es für heute mit der Außenansicht des Aquariums und wandern über die Rue de l’Île Renote bis zum Damm, der die gleichnamige Halbinsel mit dem Festland verbindet. Auch hier gibt es einen großen Parkplatz, der sich in den Sommermonaten schnell füllt. Die Wanderung um die Presqu’île Renote ist wunderschön! Eine ausführliche, anschauliche Beschreibung der Tour, findest du hier. Wir wenden uns heute nach erreichen des Dammes nach links.
Strand reiht sich an Strand
Über einen sandigen Pfad geht es ein Stück entlang des Grève de Toul Drez. Der weitläufige Strand mit seinem auffällig gelben Sand, lädt zum Sonnenbaden ein. Jetzt, Ende Juni, ist er fast menschenleer. Wieder biegen wir nach links ab. Hinter großen, schmiedeeisernen Toren, verbergen sich Anwesen in verwunschenen Parks. Eines der Tore steht offen und wir wagen einen kurzen Blick auf das Grundstück. Tonnenschwere Granitblöcke über blühenden Hortensien bekommen wir zu sehen. Welch eine grandiose Gartendeko!
Über eine kleine, grasbewachsene Düne erreichen wir den Plage de Ker ar Vir. Prunkvolle Villen mit atemberaubender Aussicht auf eine skurril anmutende Kulisse. Die riesigen Granitblöcke auf den kleinen, vorgelagerten Inselchen übertreffen jegliche absurde Phantasie. Besonders markant ist der Riesige Würfel, der Rocher du Dé, der auf einem Haufen aus Gestein zu balancieren scheint.
Wir wandern weiter am Wasser entlang. Der Plage de Ker ar Vir, geht über, in den Plage de Coz Pors. Unglaublich, was die Erdgeschichte hier in Jahrmillionen geschaffen hat. Winzig klein wirkt der Mensch neben diesen Felsgiganten.
Der Stadtstrand bietet Badevergnügen mit besonders attraktiver Aussicht. An kalten Tagen weicht man aus, ins Forum Trégastel, einem beheizten Hallenbad mit Fitnessstudio und Gastronomie, welches gleich hier am Strand angeschlossen ist. Einen Blick zurück, auf die Örtlichkeiten mit den weißen Badekabinen, zeige ich dir an späterer Stelle.
Auf dem Sentier des Douaniers in Trégastel
Am Ende des Strandes beginnt der schmale Pfad, der nun langsam bergauf führt. Ein Schild weist darauf hin, dass im weiteren Verlauf etwas Trittsicherheit erforderlich ist. Je höher wir steigen, desto traumhafter die Aussicht! Das türkisblau schillernde Meer und das Felsenchaos darin, übertreffen alles bisher gesehene.
Und hier kommt der versprochene Blick auf den Strand Coz Pors mit dem Forum und den Badekabinen. Oberhalb des Hallenbad Komplexes finden sich Cafés, Restaurants und Souvenirläden. Gleich dahinter verbirgt sich auch das Aquarium.
Ja, und wenn du denkst, das es schöner gar nicht werden kann, belehrt dich die spektakuläre Côte de Granit Rose eines Besseren. Nach einigen Kehren, gesäumt von urigen Felsformationen, bietet sich ein erster Blick auf den schneeweißen Strand, der seinen Namen zu recht trägt, der Plage de la Grève Blanche.
Doch bevor wir zum Strand hinab wandern, wollen wir uns eine ganz besondere Aussicht nicht entgehen lassen. Wir folgen dem Pfad weiter geradeaus. Es geht steil bergauf, dichtes Gebüsch rechts und links. Am Wegesrand ganz unscheinbar, ich mag meinen Augen kaum trauen, wachsen eine Vielzahl von Orchideen. Das kleine Knabenkraut hat hier eine Nische gefunden. Ich bin froh, dass sich scheinbar niemand an den geschützten Pflanzen vergreift, da sie ohne ihren Wirt, einen Pilz eh nicht überleben können… Und dann haben wir es geschafft:
Ausblick vom Couronne du Roi Gradlon
Ist das eine Aussicht? Dafür hat sich der Anstieg gelohnt!
Plage de la Grève Blanche – Trégastel
Über eine Länge von rund 500 Metern erstreckt sich Trégastels Vorzeigestrand zwischen der Île aux Lapins und dem Couronne du Roi Gradlon, der Krone des Königs Gradlon. Der Sand ist wunderbar weiß und ganz fein. Je nach Wasserstand ändert sich die Szenerie der vorgelagerten Felsenungetüme. Selbst bei Ebbe kann man hier noch baden, was in der Bretagne ja nicht überall gegeben ist. Hier gibt es Badekabinen, Duschen und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. In den Sommermonaten sorgt eine Beach Bar für das optimale Strandfeeling.
Der Club Nautique, am westlichen Ende des Grève Blanche, bietet Wassersport für Jedermann.
Nach einer längeren Rast, ein letzter Blick auf diesen wundervollen Ort. Man mag sich kaum losreißen! Vom Parkplatz unterhalb des Couronne du Roi Gradlon, wandern wir über die Rue de Panorama und die Rue des Calculots zurück ins Zentrum.
Wir haben Trégastel mehrmals besucht. Es ist einfach so schön dort! Deshalb findest du in meinem Beitrag, Fotos bei unterschiedlichem Wetter und auch die Gezeiten variieren. Die Szenerie ist so in permanentem Wandel. Es lohnt sich wirklich, diesen traumhaften Ort, mehr als einmal zu besuchen!