Wir erkunden die Westküste der Insel Madeira von Funchal bis Porto Moniz
Unser Ausgangsort ist Funchal, die Hauptstadt der subtropischen Blumeninsel Madeira. Wir machen uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel, Camara de Lobos, etwa 9km westlich von Funchal.
Camara de Lobos, was übersetzt soviel bedeutet, wie „Höhle der Mönchsrobben“, rühmt sich noch heute damit, dass schon Winston Churchill hier seinem Hobby, der Malerei nachging. Mönchsrobben gibt es zwar nur noch vereinzelt hier, aber das malerische Fischerdorf bietet genug andere Fotomotive.

Câmara de Lobos liegt etwa 7 Kilometer westlich von Funchal an der Südküste Madeiras und gilt als eines der charmantesten Fischerdörfer der Insel. Schon von Weitem fallen die bunten Fischerboote auf, die in der kleinen, geschützten Bucht schaukeln. Die Enge der Häuser, die sich terrassenförmig an die Hügel schmiegen, verleiht dem Ort seinen unverwechselbaren Charakter.
Das Dorf ist eng mit der Fischerei verbunden, insbesondere mit dem Fang des Degenfischs (Espada), der auf Madeira als Delikatesse gilt. Auch heute noch bestimmen Fischerboote das Bild des Hafens, und man kann häufig beobachten, wie der Fang direkt an den kleinen Kais verkauft oder in lokalen Restaurants zubereitet wird.




Câmara de Lobos ist zudem berühmt für seine Poncha-Bars: Die traditionelle Spirituose aus Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitrusfrüchten wird hier frisch serviert und ist ein beliebter Aperitif bei Einheimischen und Touristen.
Ein weiteres Highlight ist die Lage auf den Hängen, die atemberaubende Blicke auf den Atlantik ermöglichen – besonders bei Sonnenuntergang. Kein Wunder, dass Winston Churchill diesen Ort im Jahr 1950 besuchte und von der malerischen Bucht inspiriert war: Er malte hier einige seiner berühmten Landschaftsbilder.

Wir lassen Camara de Lobos hinter uns und folgen der kurvenreichen Straße, die uns zum Gabo Girao führt. Die Steilklippe ist mit einer Höhe von 580 Metern die zweithöchste der Welt!


Vom Gabo Girao führt die Straße in etlichen Serpentinen erst bergab, dann wieder steil hinauf. Die Fahrt ist anspruchsvoll, bietet aber unzählige fantastische Ausblicke.



Calheta – Sonne, Strand und Weintradition
Aus atemberaubender Höhe fällt unser Blick auf Calheta. Der in zwei Halbmonden angelegte Strand und der Hafen sind gut geschützt gegen die Sturmfluten des Atlantiks.Wir haben noch eine kurvenreiche Fahrt vor uns, bis wir den Ort erreichen.

Calheta liegt an der südwestlichen Küste Madeiras und gilt als einer der wärmsten und sonnigsten Orte der Insel. Der Ort besticht durch seine weite, goldene Sandbucht, die künstlich aus Sand aus Nordafrika aufgeschüttet wurde – ein seltener Anblick auf Madeira, wo natürliche Strände meist steinig sind. Der Strand lädt zu entspannten Tagen am Meer, Sonnenbaden und Wassersport ein.
Calheta ist zudem bekannt für seine Weintradition: In der Umgebung erstrecken sich terrassenförmig angelegte Weinberge, in denen der berühmte Madeirawein angebaut wird. Viele lokale Weingüter bieten Führungen und Verkostungen an, sodass Besucher die Gelegenheit haben, die Herstellung und den Geschmack des regionalen Weins kennenzulernen.
Die Küste rund um Calheta ist ideal für Spaziergänge entlang der Promenade, wo man die bunten Fischerboote im Hafen bewundern kann. Im Ortskern finden sich Restaurants, Cafés und kleine Geschäfte, die lokale Spezialitäten anbieten. Auch die Kirche von Calheta aus dem 15. Jahrhundert ist ein kultureller Blickfang und gibt Einblick in die Geschichte des Ortes.


Eine besondere Attraktion in Calheta ist das Whale Watching. Das kleine Unternehmen Lobosando hat seinen Sitz im Hafen. Gegründet wurde es 2003 von dem deutsch-portugiesischen Paar Gomez, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, Touristen verantwortungsbewusst das Beobachten von Walen und Delfinen zu ermöglichen. Auch das Schwimmen mit Delfinen ist möglich.

Wir wollen aber heute noch Porto Moniz erreichen und setzten deshalb unsere Fahrt in Richtung Westen fort.


Am Leuchtturm von Ponta do Pargo legen wir eine kurze Rast ein. Er liegt auf einer Höhe von 375 Metern und ist damit das höchstgelegene Signalfeuer Portugals. Der Ausblick ist fantastisch!



Nervenkitzel gefällig?
Die Verschnaufpause war nötig, denn es geht weiter über anspruchsvolle Serpentinen bis wir Achadas da Cruz erreichen. Eine Seilbahn verbindet hier den Ort, mit den tief unten am Atlantik liegenden landwirtschaftlichen Flächen, Fajã da Achadas. Wer sich traut, lässt sich in die Tiefe abseilen, wer nicht, klammert sich ans Geländer und wagt einen Blick nach unten.





Gleich erreichen wir Porto Moniz
Es ist jetzt nicht mehr weit bis Porto Moniz. Wir erreichen schon bald den Miradouro da Santa, wo wir das Wappen von Porto Moniz bewundern und einen ersten Blick auf das kleine Städchen werfen können. Die Lage hier am äußersten, nordwestlichsten Punkt von Madeira beeinflusst das Wetter ganz erheblich. Vorhin an der Seilbahn waren es noch 33 Grad, hier am Aussichtspunkt ist es etliche Grad kühler.


Hunger macht sich bemerkbar und ein Restaurant ist schon in Sicht. Zwischen Lavafelsen lässt es sich gut sitzen und wir genießen die Pause.



Nach einem guten Essen in tollem Ambiente, erkunden wir Porto Moniz. Der Ursprung Madeiras wird hier anhand der zahlreichen Lavaformationen sehr gut nachvollziehbar. Es haben sich zahlreiche kleine Wasserbecken gebildet, die als kleine, außergewöhnliche Planschbecken genutzt werden. Die eigentlichen Lavapools werden wir später noch kennenlernen.






Spektakuläre Ein-und Durchblicke inklusive!


Wir schlendern ein Stück die Promenade entlang, um zur Hauptattraktion von Porto Moniz zu gelangen, „Die Lavapools“. Die natürlichen Lavabecken ermöglichen ein gefahrloses Schwimmen hier an der rauhen Nordküste. Die Becken werden immer wieder auf natürliche Weise mit frischem Meerwasser gefüllt.


Piscinas Naturais do Porto Moniz
Die Piscinas Naturais do Porto Moniz zählen zu den spektakulärsten Naturattraktionen Madeiras. Sie bestehen aus einer Reihe von natürlichen Meerwasserschwimmbecken, die direkt aus dem vulkanischen Lavagestein geformt wurden. Bei Flut füllt das Meer die Becken automatisch mit frischem Wasser, sodass Besucher in kristallklarem, sicherem Wasser schwimmen können – umgeben von der imposanten Kulisse schwarzer Felsen und des Atlantiks.
Die Pools sind ideal für Familien, aber auch für alle, die ein besonderes Naturerlebnis suchen: Während das Meer draußen an den Klippen tobt, kann man hier ruhig und geschützt baden. Einige Becken sind klein und intim, andere größer, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Die Anlage ist gut zugänglich und verfügt über Promenaden, Treppen und Aussichtspunkte, von denen aus man die dramatische Küstenlandschaft bewundern kann. In unmittelbarer Nähe gibt es auch Restaurants und Cafés, die lokale Spezialitäten anbieten – perfekt für eine kleine Pause nach dem Schwimmen.
Besonders beeindruckend ist die Kombination aus Natur, Vulkanlandschaft und Meer, die diesen Ort zu einem Muss für jeden Madeira-Besucher macht. Die Piscinas Naturais sind nicht nur ein Badeort, sondern auch ein hervorragendes Fotomotiv, besonders bei Sonnenuntergang, wenn das Licht die Lavaklippen in ein warmes Gold taucht.



Baden wollen wir heute nicht und spazieren zurück. Vorbei an sonnenhungrigen Eidechsen bis zum alten Fort am Ortseingang. Hier ist das kleine Aquarium untergebracht. Wer mag, kann die einheimischen Wasserbewohner entdecken.






Wir nehmen Abschied von Porto Moniz. Es hat uns hier sehr gut gefallen und wir werden sicher wiederkommen.
Entlang der Nordküste bis Sao Vicente
Wir fahren ein Stück die Nordküste entlang, bewundern bei Seixal einen Wasserfall und biegen dann bei Sao Vicente ins Landesinnere ab.

Seixal liegt an der rauen, grünen Nordküste Madeiras und ist ein kleines, ruhiges Dorf, das vor allem für seine natürliche Schönheit bekannt ist. Die Landschaft rund um Seixal ist geprägt von steilen Klippen, üppiger Vegetation und terrassierten Feldern, die sich bis ans Meer erstrecken.
Ein besonderes Highlight in der Umgebung sind die Wasserfälle von Seixal: mehrere kleinere Kaskaden stürzen hier aus den Bergen ins Tal und lassen sich über kurze Wanderwege gut erreichen. Diese Wasserfälle bieten nicht nur ein erfrischendes Naturschauspiel, sondern auch hervorragende Fotomotive.

Sao Vicente und seine Grotten
Sao Vicente hat eine ganz besondere Sehenswürdigkeit zu bieten.
400.000 Jahre alte, unterirdische Lavakanäle sind auf einer Länge von rund 700 Metern in einer Gruppenführung zu entdecken. Das Ganze wird zusätzlich im wirklich interessanten Besucherzentrum erläutert. Eine Strickjacke oder ein Pulli, sowie rutschfeste, bequeme Schuhe sind empfehlenswert! Parken kann man auf einem Parkplatz auf der anderen Seite der Straße und gelangt dann durch eine Unterführung zu den Grotten.


Zurück ans Tageslicht und um etliche, erdgeschichtliche Kenntnisse reicher, machen wir uns auf den Weg zurück nach Funchal. Wir fahren über den Ecumeada Pass, ohne die Tunnel zu nutzen. Das dauert zwar länger, aber die herrliche Aussicht macht die kurvenreiche Fahrerei wirklich wett!



Ecumeada Pass – kurz und knackig
Allgemeine Infos:- Lage: Zentral auf Madeira, etwa 1.000 m über dem Meeresspiegel
- Verbindung: Verbindet die Südküste (Funchal, Calheta) mit der Nordküste (São Vicente, Porto Moniz)
- Besonderheiten: Panoramablick auf Berge, Lorbeerwälder (Laurisilva) und beide Küsten
- Aktivitäten: Aussichtspunkt, Fotomotive, Ausgangspunkt für Wanderungen
- Region: Herz Madeiras, Zugang zu zentralen Berglandschaften
- Panoramablicke – atemberaubende Aussicht auf Nord- und Südküste
- Wanderwege – Strecken durch Lorbeerwald, zu Wasserfällen und Naturplätzen
- Laurisilva-Wald – UNESCO-Weltkulturerbe mit seltener Flora und Fauna
- Fotospots – ideal für Landschaftsaufnahmen bei klarer Sicht
- Auto- & Radstrecke – beliebter Pass für Touren über die Insel

Eine kleine Überraschung hat der Aussichtspunkt noch für uns parat. Hier wächst eine Natternkopfart, wie sie nur auf Madeira vorkommt, eine endemische Pflanze. „Pride of Madeira“

In diesem Beitrag konnte ich die einzelnen Orte und Sehenswürdigkeiten nur anreißen. Wem es gefallen und neugierig gemacht hat, der kann nun die Tour noch vertiefen und mag vielleicht auch einen Urlaub auf der „Perle im Atlantik“ planen. Unzählige Unterkünfte findest du *HIER. Viel Spaß beim Stöbern!
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