Wir erkunden die Westküste der Insel Madeira von Funchal bis Porto Moniz
Unser Ausgangsort ist Funchal, die Hauptstadt der subtropischen Blumeninsel Madeira. Wir machen uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel, Camara de Lobos, etwa 9km westlich von Funchal.
Camara de Lobos, was übersetzt soviel bedeutet, wie „Höhle der Mönchsrobben“, rühmt sich noch heute damit, dass schon Winston Churchill hier seinem Hobby, der Malerei nachging. Mönchsrobben gibt es zwar nur noch vereinzelt hier, aber das malerische Fischerdorf bietet genug ander Fotomotive.
Wir lassen Camara de Lobos hinter uns und folgen der kurvenreichen Straße, die uns zum Gabo Girao führt. Die Steilklippe ist mit einer Höhe von 580 Metern die zweithöchste der Welt!
Vom Gabo Girao führt die Straße in etlichen Serpentinen erst bergab, dann wieder steil hinauf. Die Fahrt ist anspruchsvoll, bietet aber unzählige fantastische Ausblicke.
Wir erreichen Calheta
Aus atemberaubender Höhe fällt unser Blick auf Calheta. Der in zwei Halbmonden angelegte Strand und der Hafen sind gut geschützt gegen die Sturmfluten des Atlantiks.Wir haben noch eine kurvenreiche Fahrt vor uns, bis wir den Ort erreichen.
Eine besondere Attraktion in Calheta ist das Whale Watching. Das kleine Unternehmen Lobosando hat seinen Sitz im Hafen. Gegründet wurde es 2003 von dem deutsch-portugiesischen Paar Gomez, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, Touristen verantwortungsbewusst das Beobachten von Walen und Delfinen zu ermöglichen. Auch das Schwimmen mit Delfinen ist möglich.
Wir wollen aber heute noch Porto Moniz erreichen und setzten deshalb unsere Fahrt in Richtung Westen fort.
Am Leuchtturm von Ponta do Pargo legen wir eine kurze Rast ein. Er liegt auf einer Höhe von 375 Metern und ist damit das höchstgelegene Signalfeuer Portugals. Der Ausblick ist fantastisch!
Nervenkitzel gefällig?
Die Verschnaufspause war nötig, denn es geht weiter über anspruchsvolle Serpentinen bis wir Achadas da Cruz erreichen. Eine Seilbahn verbindet hier den Ort, mit den tief unten am Atlantik liegenden landwirtschaftlichen Flächen, Fajã da Achadas. Wer sich traut, lässt sich in die Tiefe abseilen, wer nicht, klammert sich ans Geländer und wagt einen Blick nach unten.
Gleich erreichen wir Porto Moniz
Es ist jetzt nicht mehr weit bis Porto Moniz. Wir erreichen schon bald den Miradouro da Santa, wo wir das Wappen von Porto Moniz bewundern und einen ersten Blick auf das kleine Städchen werfen können. Die Lage hier am äußersten, nordwestlichsten Punkt von Madeira beeinflusst das Wetter ganz erheblich. Vorhin an der Seilbahn waren es noch 33 Grad, hier am Aussichtspunkt ist es etliche Grad kühler.
Hunger macht sich bemerkbar und ein Restaurant ist schon in Sicht. Zwischen Lavafelsen lässt es sich gut sitzen und wir genießen die Pause.
Nach einem guten Essen in tollem Ambiente, erkunden wir Porto Moniz. Der Ursprung Madeiras wird hier anhand der zahlreichen Lavaformationen sehr gut nachvollziehbar. Es haben sich zahlreiche kleine Wasserbecken gebildet, die als kleine, außergewöhnliche Planschbecken genutzt werden. Die eigentlichen Lavapools werden wir später noch kennenlernen.
Spektakuläre Ein-und Durchblicke inklusive!
Wir schlendern ein Stück die Promenade entlang, um zur Hauptattraktion von Porto Moniz zu gelangen, „Die Lavapools„. Die natürlichen Lavabecken ermöglichen ein gefahrloses Schwimmen hier an der rauhen Nordküste. Die Becken werden immer wieder auf natürliche Weise mit frischem Meerwasser gefüllt.
Piscinas Naturais do Porto Moniz
Baden wollen wir heute nicht und spazieren zurück. Vorbei an sonnenhungrigen Eidechsen bis zum alten Fort am Ortseingang. Hier ist das kleine Aquarium untergebracht. Wer mag, kann die einheimischen Wasserbewohner entdecken.
Wir nehmen Abschied von Porto Moniz. Es hat uns hier sehr gut gefallen und wir werden sicher wiederkommen.
Entlang der Nordküste bis Sao Vicente
Wir fahren ein Stück die Nordküste entlang, bewundern bei Seixal einen Wasserfall und biegen dann bei Sao Vicente ins Landesinnere ab.
Sao Vicente und seine Grotten
Sao Vicente hat eine ganz besondere Sehenswürdigkeit zu bieten.
400.000 Jahre alte, unterirdische Lavakanäle sind auf einer Länge von rund 700 Metern in einer Gruppenführung zu entdecken. Das Ganze wird zusätzlich im wirklich interessanten Besucherzentrum erläutert. Eine Strickjacke oder ein Pulli, sowie rutschfeste, bequeme Schuhe sind empfehlenswert! Parken kann man auf einem Parkplatz auf der anderen Seite der Straße und gelangt dann durch eine Unterführung zu den Grotten.
Zurück ans Tageslicht und um etliche, erdgeschichtliche Kenntnisse reicher, machen wir uns auf den Weg zurück nach Funchal. Wir fahren über den Ecumeada Pass, ohne die Tunnel zu nutzen. Das dauert zwar länger, aber die herrliche Aussicht macht die kurvenreiche Gurkerei wirklich wett!
Eine kleine Überraschung hat der Aussichtspunkt noch für uns parat. Hier wächst eine Natternkopfart, wie sie nur auf Madeira vorkommt, eine endemische Pflanze. „Pride of Madeira“
In diesem Beitrag konnte ich die einzelnen Orte und Sehenswürdigkeiten nur anreißen. Wem es gefallen und neugierig gemacht hat, der kann nun die Tour noch vertiefen und mag vielleicht auch einen Urlaub auf der „Perle im Atlantik“ planen. Viel Spaß dabei!
Zur Info: