Saint Jacut de la mer – Muschelbänke und Karibik Feeling

Das ehemalige Fischerdorf Saint Jacut de la mer, liegt auf einer Halbinsel zwischen der Bucht von Arguenon und der Bucht von Lancieux, im Département Côtes-d’Armor. Einfacher ausgedrückt, etwa auf halbem Wege zwischen Saint Malo und dem Cap Fréhel. Das kleine, verträumte Dorf erwacht erst in den Sommermonaten Juli und August aus seinem Dornröschen Schlaf. Besonders Familien zieht es dann hierher, kann Saint Jacut doch mit elf feinsandigen Badestränden rund um die Halbinsel aufwarten. Auf dem Zöllnerpfad GR34 lässt es sich hier herrlich wandern.

Saint Jacut de la mer

Saint Jacut de la mer

Auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht von Arguenon, kannst du den Badeort Saint Cast le Guildo erkennen. Jeden Freitag Vormittag, findet im alten Ortskern, der Wochenmarkt statt. Jetzt im Juni, geht es hier eher beschaulich zu.

Saint Jacut de la mer

Die Kirche der Gemeinde, Notre-Dame de Landouar, findest du am nördlichen Ortsrand, am Boulevard de Rougeret. Der beeindruckende Sakralbau wurde 1932 errichtet. Mir gefallen besonders die wunderschönen Buntglasfenster.

Église Notre-Dame de Landouar

Nur wenige Meter weiter in Richtung Norden, mündet die Hauptstraße in den Parkplatz beim Plage du Rougeret. Ein schmaler Pfad schlängelt sich oberhalb des Strandes durch das dichte Farnkraut und ermöglicht tolle Ausblicke auf die Bucht von Lancieux. Jetzt ist hier gerade Ebbe und die kleinen Boote liegen trocken. Pêche a pied, was soviel bedeutet, wie Angeln bei Ebbe oder auch Gezeitenfischen, ist hier besonders beliebt. Die weiß und blau gestrichenen Badekabinen sind ein willkommenes Fotomotiv.

Saint Jacut de la mer

Saint Jacut de la mer

Saint Jacut de la mer

Pointe du Chevet – Karibik Feeling in Saint Jacut de la mer

Mein absolutes Highlight an diesem Tag ist die äußerste, nördliche Spitze der Halbinsel, die Pointe du Chevet. Auch hier gibt es einen kostenlosen Parkplatz. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich links, oberhalb des Meeres, ein kleines graues Gebäude aus grobem Granitstein. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Wachhäuschen, dem Chef de l’Isle. Ein ähnliches Gebäude haben wir bereits bei unserer Wanderung auf dem Cap d’Erquy gesehen.

Ja, und dann kommt die Sonne heraus und die Smaragdküste macht ihrem Namen alle Ehre! Das Meer leuchtet in allen Schattierungen von hellblau bis türkis. Die vorgelagerte Insel Île des Ébihens, mit ihren weißen Sandstränden verlockt zu einer Wanderung bei Ebbe über die Sandbänke. Eine Tafel, am Fuße der zum Wasser hinabführenden Treppe, informiert über die Zeiten der gefahrlosen Wattwanderung und die Aufenthaltsdauer auf der Insel.

Ich kann mich gar nicht sattsehen an der tropisch anmutenden Szenerie! Dann fällt mir ein seltsames Schiff auf, welches von rechts kommend auf die Sandbank zuschwimmt. Ein Schiff mit Radkästen? Tatsächlich handelt es sich um ein Amphibienfahrzeug, das im nächsten Augenblick über die Sandbank hinweg rollt um dann weiter durch das Wasser zu schwimmen. Sein Ziel sind die Muschel-und Austernbänke in der Bucht von Arguenon. An Holzpfählen, den Bouchots, wachsen die Moules de Bouchot, besonders schmackhafte Miesmuscheln.

Saint Jacut de la mer

Saint Jacut de la mer

Saint Jacut de la mer

Saint Jacut de la mer
Saint Jacut de la mer

Saint Jacut de la mer

Doch nicht nur bei Sonnenschein hat die Pointe de Chevet ihren Reiz. Auch bei stürmischem Wetter ist es hier wunderschön!

Saint Jacut de la mer

Das Château du Guildo

An der Mündung des Flusses Arguenon in die gleichnamige Bucht, thront an der Grenze zur Halbinsel Saint Jacut de la mer, die Ruine der mittelalterlichen Burg Château du Guildo. Beim Befahren der Halbinsel ist die Burg linker Hand ausgeschildert. Nach kurzer Fahrt erreichst du den kleinen, kostenlosen Parkplatz. Die Ruine ist hier als Château Gilles de Bretagne aus dem 14. Jahrhundert ausgeschildert.Dies ist dem Umstand geschuldet, dass der Prinz Gilles de Bretagne hier auf der Burg, im Jahre 1460 ermordet wurde.

Nach wenigen Metern ist die Burgruine erreicht. Ihre Ursprünge gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. Im 13. Jahrhundert existierte bereits eine gemauerte Burg, die im 14. und 15. Jahrhundert weiter ausgebaut wurde. Ende des 15. Jahrhunderts wurde sie zerstört, danach teilweise wieder aufgebaut, um im 17. Jahrhundert, nach mehreren Belagerungen und erheblichen Beschädigungen, endgültig aufgegeben zu werden. Eine Burgruine mit bewegter Vergangenheit also. Mir gefällt die liebevolle und sorgfältige Aufarbeitung der Geschichte der Burg anhand von etlichen Schautafeln. Treppenaufgänge ermöglichen einen herrlichen Ausblick auf die Bucht und den kleinen Ort Notre Dame du Guildo mit der Brücke und dem kleinen Hafen. Und das Alles kostenlos!

Château du Guildo
Château du Guildo

Château du Guildo

Château du Guildo

Château du Guildo
Château du Guildo

Wer sich ausführlich mit der Geschichte der Burg und ihrer Bewohner befassen mag, dem empfehle ich den Besuch der Homepage, die auch einen virtuellen Besuch bietet. Für mich hat dieser Ort einen ganz besonderen Zauber und ich habe hier einige Zeit verbracht.

Zur Info:

Die Burg Le Guildo

Ausflugsziele rund um die Halbinsel

Schreibe einen Kommentar

error: Content is protected !!