Zwei der beliebtesten Ausflugsziele im Berchtesgadener Land, sind zweifelsfrei der Königssee und der Jenner. Von Berchtesgaden folgen wir der Bundesstraße 20 und gelangen an deren Ende auf den riesigen Parkplatz Königssee. Von hier aus, sind es nur wenige Meter zur Talstation der Seilbahn, die zum Jenner hinauffährt. So lassen sich beide Ausflugsziele ganz bequem miteinander verbinden.
Souvenirs, Souvenirs auf dem Weg zum Königssee
Vom Parkplatz führt eine belebte Fußgängerzone hinab zum Seeufer, an dem sich die Schiffsanleger befinden. Rechts und links des Weges reiht sich ein Souvenirgeschäft an das andere. Was es hier alles zu entdecken gibt! Ich gebe zu, dass ich auch schwach geworden bin. Seit diesem Ausflug steht ein niedlicher Plüsch Steinbock im Wohnzimmerregal.
Die Lore weist auf die Tatsache hin, dass auf der Königsbergalm zwischen Jenner und Königssee, von 1540 bis 1810 ein Bergwerk betrieben wurde. Hier baute man Erze ab.
Der Alpensteinbock ist im Nationalpark Berchtesgaden wieder heimisch, nachdem er hier im ausgehenden Mittelalter bereits ausgerottet war. Sein imposantes Gehörn wurde ihm zum Verhängnis.
Auch das gastronomische Angebot hält alles bereit, was man sich nur denken kann.
Eine Fahrt über den Königssee nach St. Bartholomä
Die Elektroschifffahrt auf dem Königssee besteht schon seit mehr als hundert Jahren. Lautlos gleiten die geschlossenen Schiffe über den glasklaren See, der wie ein Smaragd funkelt. Die Fahrt zur Halbinsel St. Bartholomä dauert 30 Minuten. Von dort gelangt man nach weiteren 20 Minuten zur Haltestelle Salet. Hier liegt der Obersee, der durch eine Moräne vom Rest des Sees abgetrennt wurde. Eine 30 minütige Wanderung führt von hier zum Röthbachfall. Er ist mit 400 Metern Gefälle, der höchste Wasserfall Deutschlands.
Wir entschließen uns nur bis zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä zu fahren, weil wir doch gern noch zum Jenner hochfahren wollen. Das An- und Ablegen der Schiffe ist generalstabsmäßig durchgeplant, was bei dem großen Andrang in den Sommermonaten auch nötig ist. Bis St Bartholomä verkehren die Elektroschiffe ganzjährig. Auch Ruderboote können im Sommer gemietet werden.
Endlich sind auch wir an der Reihe und gleiten lautlos mit unserem Elektroschiff über den stillen See. Die Fahrt wird kurz unterbrochen, um mit Hilfe eines Flügelhorns das obligatorische Echo vorzuführen.
Dann sehen wir auch schon die imposanten, roten Zwiebeltürme der Wallfahrtskirche vor der verschneiten Watzmann Ostwand.
Wir erreichen die Halbinsel St. Bartholomä
Hier ist ordentlich Betrieb! Das ehemalige Jagdschloss gleich links neben der Kirche beherbergt nun einen typisch bayrischen Gasthof. Auf der rechten Seite wird die Wallfahrtskirche vom Königssee Fischer flankiert. Der frische Fisch aus der über 400 Jahre alten Räucherkammer ist ein Gedicht.
Um dem Trubel ein wenig zu entkommen, biegen wir von der Wallfahrtskirche nach links ab und folgen dem Uferweg. Sofort wird es ruhiger und wir können die wunderschöne Natur so richtig genießen. Sogar eine Orchidee, ein geflecktes Knabenkraut, konnte ich direkt neben dem Weg fotografieren.
Nach einer ausgiebigen Pause beim Fischer vom Königssee, der Forellen, Renken und Saiblinge bereit hält, nehmen wir das nächste Schiff zurück. Wir haben noch viel vor!
Mit der Seilbahn auf den Jenner
Schon am Parkplatz hatten wir bei der Ankunft die Wegweiser zur Talstation der Jennerbahn gesehen. Vom Schiffsanleger kommend, halten wir uns rechts und erreichen in wenigen Minuten die Seilbahn. Mein letzter Ausflug zum Königssee liegt schon wenige Jahre zurück. Auf den Fotos ist noch die „alte“ Jennerbahn, mit den kleinen 2er Gondeln zu sehen. Im Jahre 2019 wurde sie saniert und nun fahren gläserne 10er Gondeln bis zur Bergstation in rund 1800 Metern Höhe. Geblieben ist der fantastische Bergblick von der Terrasse der Bergstation. Von dort führt im Sommer ein 15 minütiger Spaziergang zum Königsblick. Von der Aussichtsplattform unterhalb des Gipfels genießt man einen atemberaubenden Blick auf den Königssee. Wir sind noch früh im Jahr unterwegs und der Schnee liegt noch rund um die Bergstation. Der Blick von der Terrasse muss uns genügen.
Fahrt mit der „alten“ Jennerbahn
Wir lassen die Mittelstation unter uns und erreichen dann die Schneegrenze.
Und genau in dem Moment als wir die Gondel verlassen, kommt die Sonne hinter den Wolken hervor. Ist das herrlich!
Ein Imbiss auf der Terrasse mit einem einheimischen Gast, schließt diesen wunderschönen Tag ab. Auf dem Weg hinab ins Tal studiert meine Tochter schon den nächsten Ausflug. Vom König der Bergseen geht es dann zum bayrischen Meer, dem Chiemsee.