Heute nehme ich dich mit auf einen Bummel durch das Städtchen Paimpol. Der idyllische Ort mit seinen malerischen Gassen und dem schmucken Hafen, liegt im Département Côtes d’Armor, etwa mittig zwischen Saint-Brieuc und Perros Guirec. Von unserem Ferienhaus in Trélévern fahren wir die Strecke von rund 33 Kilometern über die D786, vorbei an Tréguier, in rund 40 Minuten. Wir folgen den Hinweisschildern zum Hafen und finden einen freien Parkplatz am Quai Loti, benannt nach dem Schriftsteller und Marineoffizier Pierre Loti, dessen Roman aus dem Jahre 1886, Paimpol zu großer Bekanntheit verhalf. Das Buch Pêcheur d’Islande schildert das gefahrvolle und entbehrungsreiche Leben der bretonischen Islandfischer, die jedes Jahr zum Kabeljaufang in die weit entfernten Gewässer aufbrachen.
Stadtbummel durch Paimpol
Gleich hier am Hafen startet der Petit Train Paimpolais zu einer Besichtigungstour. Wir wollen bei dem herrlichen Wetter lieber laufen und schlendern am Hafenbecken entlang.
Auch hier, wie in vielen französischen Küstenorten, das obligatorische Nostalgie Karussell. Das schönste bisher von uns gesehene, steht zweifelsfrei in Honfleur an der Côte Fleurie!
Gleich beim Karussell überqueren wir die Straße und biegen in die Rue du Port ab. Vorbei an der Rue Saint-Yves, gelangen wir über die Rue du Quai zum Place Du Martray mit seinen schönen, alten Häusern. Hier, und in den umliegenden Gassen, finden am Dienstag Morgen die zahlreichen Marktstände ihren Platz.
Wir bummeln über das Kopfsteinpflaster der schmucken Rue de l’Église mit ihren kleinen Läden. An der Kreuzung zur Rue de la Fontaine befindet sich ein kleiner Park. Überragt wird er vom Vieille Tour. Hierbei handelt es sich um den freistehenden Glockenturm der ehemaligen Kirche von Paimpol. Er stammt aus dem 16. Jahrhundert. Gleich gegenüber setzte man im Jahre 1928 Théodore Botrel, dem Verfasser des berühmten Chanson „La Paimpolaise,“ ein Denkmal.
Nur wenige Schritte weiter, erreichen wir die Hauptstraße Rue Pierre Feutren und biegen nach rechts ab. Vorbei an der imposanten Église Notre-Dame de Bonne-Nouvelle, die leider verschlossen ist, folgen wir der nächsten Straße nach rechts. Die Rue du Dr Monjarret führt geradewegs auf die besonders sehenswerte Rue des Huits Patriotes, der wir nach rechts folgen.
In der Rue des Huits Patriotes – Paimpol
Hier, zwischen den alten Steinfassaden, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Langsam schlendern wir die Gasse hinunter. Eine Töpferei, Cafés und kleine Restaurants sind hier angesiedelt und laden zum Verweilen ein. Von den Läden möchte ich das Comptoire Irlandais mit typischen Produkten aus Irland und die Quincaillerie Coutellerie mit einer tollen Auswahl an Taschenmessern besonders erwähnen. (unbezahlte Werbung)
Es lohnt sich auch einen Bummel durch die angrenzenden kleinen Gassen zu unternehmen. Hier finden sich zahlreiche interessante Fachgeschäfte und Restaurants. Wir sind nun schon wieder am Hafen angekommen. Vorbei am Karussell, spazieren wir zum Parkplatz zurück.
Ein kurzer Abstecher zum Pointe de l’Arcouest
Eine Überfahrt zur Île de Bréhat, der wunderschönen Blumeninsel vor Paimpol, ist für heute leider nicht mehr drin. Es war so schön in Paimpol, dass die Zeit nicht mehr ausreicht. Dennoch folgen wir neugierig dem Hinweisschild zur Insel, nahe unserem Parkplatz. Es geht über die D789 bis zum Ende der Landspitze. Die Straße endet auf einem riesigen Parkplatz und uns schwant, was hier in der Hauptsaison los sein muss. Wir ziehen ein Parkticket, zwei Stunden sind kostenfrei, und machen uns auf den Weg zum Schiffsanleger. Wenigstens ein Blick aus der Ferne auf das Inselparadies muss heute noch sein!
Ein Gedenkstein erinnert an Irène Curie, der Tochter der Nobelpreisträger Marie und Pierre Curie, die selbst ebenfalls, zusammen mit ihrem Mann, einen Nobelpreis für Chemie erhielt. Sie verbrachte hier oft ihre Sommerferien.
Schade, dass wir schon wieder zurück müssen! Ich hätte so gern noch bei der kleinen Ortschaft Ploubazlanec, die Schauplätze aus dem Roman Pêcheur d’Islande von Pierre Loti besucht, aber es gibt hoffentlich ein nächstes Mal…