Lamballe war einst die Hauptstadt des bretonischen Herzogtums Penthièvre. Von Sables dOr Les Pins, wo wir unseren Urlaub verbringen, liegt das Städtchen nur eine halbe Autostunde entfernt. Das lassen wir uns nicht entgehen, denn hier gibt es viel zu sehen:
- Das National Gestüt- Haras National
- Das Museum Mathurin Méheut
- Eine Vielzahl historischer Bauten
- In der Nähe: Château de la Hunaudaye
Haras National de Lamballe
Das Nationalgestüt geht auf das Jahr 1825 zurück und ist das zweitgrößte Gestüt Frankreichs. In den wunderschönen historischen Stallungen dreht sich alles um Pferdezucht und Turniersport. Der vordere Bereich, gleich hinter dem Tor , ist frei zugänglich. Die Stallungen, Sattelkammer und Schmiede können bei einer geführten Tour besichtigt werden. Tickets gibt es gleich nebenan im Tourismusbüro. In den Monaten Juli und August werden eine große Palette an Veranstaltungen rund um das Pferd angeboten.




Der Zaun vor dem Gestüt dient als Austellungsfläche für eine große Anzahl historischer Fotos zur neueren Geschichte Lamballes. Da gibt es einiges zu entdecken, hier nur eine kleine Auswahl:


Das Museum Mathurin Méheut
Ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tourismusbüro, befindet sich neuerdings das Museum des lokalen Künstlers. Seine Bilder, Skulpturen und Keramiken wurden zuvor im Haus des Henkers ausgestellt. Dort befindet sich heute noch das Volkskundemuseum.

Das Nationalgestüt, das Museum und die Touristen Information befinden sich ganz zentral am Place du Champ de Foire. Hier gibt es einen großen Parkplatz, auf dem auch wir unser Auto abstellen. Wir laufen einfach darauf los, um Lamballe auf eigene Faust zu entdecken.
Rundgang durch Lamballe
Gleich in der Nähe des Parkplatzes fällt mir dieses coole Gebäude auf:

Kurz darauf erreichen wir das Maison du Bourreau, das Haus des Henkers. Das schmucke Gebäude am Place du Martray, ist schon über 500 Jahre alt und sicher eines der bekanntesten in der Bretagne. Wie schon geschrieben, befindet sich hier das Volkskundemuseum.


Gleich in der Nachbarschaft gibt es weitere, interessante Fachwerkhäuser zu bestaunen:


Wir wandern ein wenig kreuz und quer durch die kleinen Gassen, fernab vom geschäftigen Verkehr und entdecken idyllische Winkel.






Weiter geht es nun entlang des Flusses Le Gouessant, der uns den Weg zur Brücke an der Rue du Bourg Hurel weist. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf die, aus dem Mittelalter stammende Stiftskirche Collégiale Notre Dame de Grande Puissance. Am Fuße der Brücke befand sich früher einer der über 90 Waschplätze der Stadt Lamballe.




Collégiale Notre-Dame de Grande Puissance
Die Collégiale Notre-Dame de Grande Puissance in Lamballe ist ein beeindruckendes Beispiel gotischer Sakralarchitektur und gehört zu den wichtigsten historischen Bauwerken der Stadt. Sie thront auf einer Anhöhe unweit des Zentrums, von wo aus man einen schönen Blick über Lamballe hat – schon ihre Lage zeigt, welche Bedeutung sie einst hatte.
Geschichte
Die Ursprünge der Kirche reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, doch ihre heutige Gestalt stammt überwiegend aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Sie war eng mit den Herzögen von Penthièvre verbunden, die in Lamballe residierten und der Kirche reiche Stiftungen zukommen ließen. Der Titel „de Grande Puissance“ („von großer Macht“) bezieht sich auf die Verehrung der Jungfrau Maria als mächtige Fürsprecherin – ein Hinweis auf die religiöse und politische Bedeutung, die der Bau einst hatte.
Architektur
Die Collégiale ist eine dreischiffige gotische Kirche mit markanten Strebepfeilern, hohen Maßwerkfenstern und einem eindrucksvollen Chorraum. Besonders sehenswert ist der Turmhelm, der sich über dem quadratischen Glockenturm erhebt, sowie das Portal mit feinem Steinrelief, das die Marienverehrung thematisiert. Im Inneren dominieren Licht und Höhe – die schmalen Säulen und Spitzbögen lenken den Blick nach oben, ganz im Sinne der gotischen Idee des „Himmels auf Erden“.
Im Inneren finden sich wertvolle Ausstattungsstücke aus verschiedenen Epochen: ein hochgotischer Hochaltar, fein geschnitzte Holzstatuen, mehrere bunte Glasfenster mit Szenen aus dem Marienleben und eine Madonna de Grande Puissance, die noch heute Ziel von Wallfahrten ist. Auch die Orgel, die im 18. Jahrhundert eingebaut wurde, gehört zu den kulturellen Schätzen der Kirche.


Durch den kleinen Stadtpark wandern wir zurück zum Parkplatz. Wir haben heute noch ein weiteres Ziel ganz in der Nähe.

Château de la Hunaudaye
Nur etwa 20 Minuten Autofahrt von Lamballe entfernt, in der Gemeinde Plédéliac , liegt die Burg La Hunaudaye. Bereits 1367 begann der Bau der heutigen Burg. Im Zuge der Französischen Revolution, wurde die Burg La Hunaudaye 1793 geplündert und in Brand gesetzt. Später diente sie sogar als Steinbruch. Doch noch heute beeindruckt die mächtige, fünftürmige Ruine. Die Burg kann besichtigt werden. Von April bis einschließlich Juni nur nachmittags ab 14.30 Uhr, weshalb uns nur ein Rundgang, um die von Wasser umgebene Burg, möglich war. Ich gebe dir weiter unten den Link zur Homepage der Anlage. Dort findest du detaillierte Informationen zu den Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Veranstaltungen.








