Wir besuchen Veulettes sur Mer und Saint-Valéry en Caux, sowie Cany-Barville
Heute wollen wir die Alabasterküste nördlich von Fécamp erkunden. Wir starten oben auf dem Cap Fagnet, da wir uns so nah, wie möglich an der Küste halten wollen. Die Route über die D79 ist zwar etwas weiter und kurvenreicher, aber wir haben Zeit und wollen die schöne Landschaft und die vielen kleinen Ortschaften genießen.
Flachsanbau im Pay de Caux
Wir fahren vorbei an ausgedehnten Flachsfeldern. Es ist Ende Juli und der Flachs ist bereits geschnitten und liegt auf den Feldern zum Trocknen aus. Hier im Pay de Caux befinden wir uns im größten Flachsanbaugebiet Europas. Hier, findest du mehr Informationen zu diesem Thema. Wir durchfahren das kleine, schmucke Örtchen Saint-Pierre-en-Port und folgen den Wegweisen zu den Grandes Dalles.
Auf dem großen Parkplatz direkt am Strand, können wir bequem das Auto abstellen. Hier gibt es einen Imbiss, der von einer Busgesellschaft guten Zuspruch findet. Von Mitte Juli bis Ende August langweilen sich am Ende der kleinen Promenade zwei Lifeguards, da das Schwimmen hier nicht ganz ungefährlich ist. Eine Tafel weist uns darauf hin, dass Berthe Morisot, eine bedeutende Malerin des Impressionismus, hier 1873 das Bild „Sur les Falaise“ gemalt hat.
Wir fahren die D79 zurück und erreichen Sassetot-le-Mauconduit. Hier liegt in einem großen Park, das ehemalige Schloss Sassetot. Kaiserin Sissi hat hier im Jahre 1875 zwei Monate mit ihrer Tochter verbracht. Das lässt sich auch heute noch gut vermarkten und so wurde das Schloss zu einem Hotel mit dem Namen „Chateau de Sissi“ umgewandelt.
Von hier aus fuhr die Kaiserin fast täglich zum Strand der Petites Dalles, was wir jetzt auch vorhaben. Neben der österreichischen Kaiserin, haben schon zahlreiche Prominente den kleinen Strand mit seinen typischen Badehäuschen besucht. Jules Verne und Claude Monet waren hier, ach ja, nicht zu vergessen auch Brad Pitt, der hier einen Werbespot drehte. Das fand natürlich in den Gazetten großen Anklang.
Veulettes-sur-Mer an der Alabasterküste
Wir verlassen Les Petites Dalles und machen uns auf den Weg. Veulettes-sur- Mer ist unser nächstes Ziel. Der kleine Ort im Arrondissement Dieppe , besticht durch seinen schönen 1,2 km langen Strand und die gepflegte Promenade mit dem obligatorischen Casino. Jetzt, Ende Juli, ist es hier noch sehr ruhig.
Wassersport wird hier von der ansessigen Segelschule, nebst Kursen für Groß und Klein angeboten. In Strandnähe befindet sich ein großer Minigolfplatz.
Kaum zu fassen, bei diesem herrlichen Wetter ist der Strand fast menschenleer. Das ändert sich schlagartig am 1. August, wenn die Nation kollektiv Urlaub macht. Dann dreht sich hier ein Kinderkarussell und die Imbissbude an der Promenade bekommt richtig Action. Jetzt sitzen in den kleinen Restaurants nur wenige Touristen, die sich ihre Muscheln mit Fritten schmecken lassen.
Wir sitzen noch eine Weile auf einer der zahlreichen Bänke in der Sonne und schauen einem Surfer zu, bis wir Veulette-sur-Mer verlassen. Unser nächstes Ziel ist Saint-Valéry-en-Caux.
Saint-Valéry-en-Caux
Saint-Valéry-en-Caux liegt auf halbem Weg zwischen Fécamp und Dieppe und ist der Hauptort des Pay de Caux. Ein tiefer Einschnitt in die Küste, bietet Fischerbooten und einer großen Anzahl von Yachten sichere Liegeplätze. Eine Klappbrücke mit Schleuse ermöglicht die Zufahrt in den Ärmelkanal.
St. Valéry-en-Caux bietet kostenlose Wohnmobilstellplätze direkt an der Hafeneinfahrt, was gerne angenommen wird.
Die langgezogene Promenade nebst Hüpfburgenpark und, wie kann es anders sein, mit einem großen Casino, lädt zum Flanieren ein.
Cany-Barville im Hinterland der Alabasterküste
Nach einer ausgiebigen Pause, werfen wir einen letzten Blick auf das schmucke Rathaus der Stadt und setzen unsere Tour fort. Für den Rückweg haben wir uns für die Route weg von der Küste entschieden. Wir fahren auf der D 925 zurück in Richtung Fécamp. Nächster Halt ist das Städtchen Cany-Barville. Durch den idyllischen Ort fließt die Durdent. So entstanden zahlreiche Mühlen, in denen Weizen gemahlen wurde.
Auffallend in Cany-Barville ist der prächtige Blumenschmuck. Wir folgen der Durdent und gelangen in den idyllischen Park Clos St. Martin . Bei einem Spaziergang entdecken wir viele hübsche Details
Im Park Clos St Martin
Es wird langsam Zeit die Rückfahrt nach Fécamp fortzusetzen. Wir entscheiden uns gegen einen Besuch des im 17. Jahrhundert erbauten Schlosses und bummeln stattdessen noch die lange Einkaufsstraße entlang. Schade, dass heute nicht Montag ist! Denn dann findet auf dem Place Robert Gabel beim Rathaus, der große Wochenmarkt statt.
Das war ein ausgefüllter Tag an der Alabasterküste, mit vielen unvergesslichen Eindrücken. Wie immer, kann dieser Beitrag nur anregen, selbst die wunderschöne Küste und die idyllischen Orte im Hinterland zu erkunden.