Bovbjerg Fyr und seine imposante Steilküste

Komm mit auf eine Wanderung von Ferring, entlang der atemberaubenden Steilküste, zum Leuchtturm „Bovbjerg Fyr“!

Den schmucken roten Leuchtturm Bovbjerg Fyr, findest du an der dänischen Westküste zwischen Thorsminde im Süden und Thyborøn im Norden. Er gehört zur Gemeinde Lemvig, welche am südlichen Ufer des Limfjords liegt. Bovbjerg Fyr thront auf einem Hügel, über der bis zu 41 Meter hohen, von der letzten Eiszeit, das ist 21 bis 23 Tausend Jahre her, geformten Steilküste. Obwohl er mit seinen 26 Metern Höhe, im Gegensatz zum 38 Meter hohen Lyngvig Fyr auf dem Holmsland Klit, eher klein wirkt, strahlt sein Licht auf Grund seiner exponierten Lage, bis zu 20 Kilometer weit. Der Ingenieur C.F. Grove ließ ihn im Jahre 1877 erbauen. 92 Stufen führen hinauf zur Aussichtsplattform, von der sich ein spektakulärer Ausblick bietet. Der sehenswerte Leuchtturm beherbergt ein Café, das leckeren Kuchen und eine kleine Speisekarte bietet. Es gibt einen kleinen Andenkenladen mit hübschen Mitbringseln. Darüber hinaus, ist Bofbjerg Fyr ein Ort kultureller Veranstaltungen und wechselnder Ausstellungen. All diese Angebote werden von Ehrenamtlichen betreut.

Auf dem Weg zum Bovbjerg Fyr

Wir machen uns bei schönstem Sonnenschein auf den Weg von Lodbjerg Hede bei Søndervig nach Norden, zum rund 50 Kilometer entfernten Örtchen Ferring, wo unsere Wanderung beginnen soll. Die Strecke ist auf der Bundesstraße 161 in gut 45 Minuten zurück gelegt. Kurz vor dem Ziel liegt an der Hauptstraße ein interessanter Ort für einen Zwischenstopp. Zwei wehrhafte, steinerne Krieger weisen uns den Weg zum kleinen Parkplatz. Von der Anhöhe haben wir einen guten Überblick über das Gelände! Hier, die Erläuterung zu diesem geschichtsträchtigen Ort:

Rammedige – Spuren aus der Frühgeschichte

An der Gemeindegrenze zwischen Ramme und Dybe liegt eine Wallanlage, die sich in nord,-südlicher Richtung auf eine Länge von ca. 410 m erstreckt. Der Wall ist etwa 15 m breit, ca. 1,5 – 1,7 m hoch und hat einen nach Osten gewandten Graben. Früher ging der Wall an beiden Enden in Moorgelände über und wies eine Länge von 2 bis 2,5 Kilometern auf.

Rammedige, der Wall von Ramme, birgt ein kulturgeschichtliches Rätsel. Wie alt dieser Verteidigungswall ist, weiß man bisher nicht. Jedoch ist festgestellt worden, dass er quer zum ost,-westlich verlaufenden, vorgeschichtlichen Weg liegt, der ihn kreuzt und man diesen Weg dadurch absperren konnte. Der Wall wurde gegen feindliche Angriffe aus dem Osten angelegt, wie aus der Anlage des Grabens erkennbar ist. Der Sage nach wurde der Wall in Verbindung mit den Kämpfen gegen den englischen König „Angel“ errichtet und die vielen Hügel in seiner Nähe seien die Gräber der gefallenen Krieger. Es finden sich in unmittelbarer Nähe des Walls tatsächlich außergewöhnlich viele Grabhügel, hauptsächlich aus der Bronzezeit.

Auf dem Foto sind einige der Grabhügel, gut im Hintergrund zu erkennen.

Bei Dybe verlassen wir die Hauptstraße und biegen nach links in Richtung Ferring ab. Wir gelangen auf den kostenfreien Parkplatz am Jens Søndergaard Museum. Für Kunst Interessierte bietet das Museum eine Sammlung von Gemälden des Künstlers. Jens Søndergaard (1895-1957) schuf hier ab 1930 wunderschöne Naturgemälde. Er wurde unter anderem 1956 mit dem Guggenheim Preis ausgezeichnet. Weitere seiner Werke sind im Staatlichen Kunstmuseum in Kopenhagen zu finden. Das Museum liegt oberhalb der Steilküste Bovbjerg Klint. Dieser Ort bot für den Künstler zahlreiche spektakuläre Motive, besonders bei Sturm und entfesselten Naturgewalten.

Entlang der Steilküste zum Bovbjerg Fyr

Doch heute bei unserem Besuch, gibt sich die Nordsee, bei strahlendem Sonnenschein, ganz brav. Der gut ausgebaute Fuß,- und Radweg führt gleich hinter dem langgestreckten Holzgebäude entlang. Wir waren zuvor schon einmal zu Besuch beim Bovbjerg Fyr. Die Zufahrtsstraße, die direkt bis zum Parkplatz am Leuchtturm führt, ist eine schmale Schotterpiste, die wir uns nicht noch einmal antun mögen. Gleich bei unserem ersten Besuch haben wir beschlossen noch einmal herzukommen, um die herrliche Steilküste auf einer Wanderung zu erleben. Zusätzlich zum bequemen Weg, gibt es einen schmalen Pfad näher an der Steilküste entlang. Hier bieten sich atemberaubende Ausblicke in die Tiefe. Aber Vorsicht! Einzelne Passagen führen sehr nah am Abgrund vorbei. Ich weiche dort so weit es geht nach innen aus. Eine dritte Möglichkeit führt unten am Strand entlang. Es gibt jeweils eine Treppe beim Museum und in der Nähe des Leuchtturms am Parkplatz. Unsere kleine, aber sehr lohnende Wanderung, dauert eine gute halbe Stunde vom Parkplatz am Jens Søndergaard Museum bis zum Bovbjerg Fyr und ist selbst mit Kinderwagen oder Rollstuhl auf dem ebenen Weg leicht zu meistern. Wer mag, wandert vom Leuchtturm noch weiter bis zur Kirche in Trans. Das sind noch einmal 2 Kilometer.

Steilküste bei Ferring
Steilküste bei Ferring

Das Bovbjerg Minimuseum

Nur wenige Schritte vom Jens Søndergaard Museum, wir hätten es fast übersehen, steht das winzige, aber sehr sehenswerte Bovbjerg Minimuseum. Die kleine, einfache Holzhütte beherbergt eine anschauliche Ausstellung über die Geologie dieses Landstrichs. Das Ganze nur auf dänisch, aber sehr gut bebildert und darum auch gut verständlich. Außerdem gibt es mehrsprachige Flyer und ich ergattere sogar eine großartig aufgemachte Faltkarte über den „Geopark Vestjylland“. Ich bin begeistert von der detaillierten Karte mit ausführlichen Erläuterungen in deutsch, englisch und dänisch. Die gäbe es bei uns in Deutschland nicht kostenlos! Der Geopark Vestjylland ist der Größte von drei dänischen Geoparks unter dem Programm „UNESCO Global Geoparks“, ja er zählt sogar zu den Größten weltweit.

Wer sich noch eingehender mit der Entstehung des Bovbjerg Klint befassen möchte, findet zum Beispiel HIER eine gute Erläuterung.

Bovbjerg Minimuseum

Bovbjerg Minimuseum

Bovbjerg Minimuseum

Bovbjerg Minimuseum

Gleich neben dem Minimuseum lädt eine Bank mit herrlicher Aussicht zum Verweilen ein

Steilküste am Bovbjerg Fyr

Hinter dem Bovbjerg Minimuseum zweigt der schmale Pfad, der direkt an der Steilküste entlang führt, vom gut ausgebauten Fuß,-und Radweg ab. Wir nehmen zuerst den Trampelpfad und und kehren auf dem bequemen Weg zum Auto zurück.

Von Ferring zum Bovbjerg Fyr

Steilküste am Bovbjerg Fyr

Steilküste am Bovbjerg Fyr

Die Ausblicke sind einfach traumhaft schön. Die Kirche von Ferring haben wir weit hinter uns gelassen. Am Rand der Steilküste blühen unzählige rosa Grasnelken, die wir schon aus der Bretagne kennen.

Steilküste am Bovbjerg Fyr

Steilküste am Bovbjerg Fyr

Nahe beim Leuchtturm führt der kleine Pfad wieder auf den Hauptweg. Hier befinden sich auch einige Überreste, des an der dänischen Westküste allgegenwärtigen Atlantikwalls, in Form von zwei Bunkern und dem Fundament einer Radaranlage. Sie wurden ab 1942 von den deutschen Besatzern errichtet.

Rund um den Leuchtturm „Bovbjerg Fyr“

Bovbjerg Fyr

Bovbjerg Fyr
Bovbjerg Fyr

Bovbjerg Fyr

Nahe beim Leuchtturm ist die Steilküste besonders hoch. Hier hat es vor kurzem erst einen größeren Abbruch gegeben, der weiträumig abgesperrt ist. Da wird deutlich, wie wichtig, der respektvolle Abstand zum Abgrund ist.

Bovbjerg Fyr

Wir wandern noch ein Stück des Weges in Richtung Trans. Die kleine, weiße Kirche ist in der Ferne bereits zu erkennen. Hier, wie schon auf dem kleinen küstennahen Pfad, begegnen uns kaum Wanderer und das Ende Juni bei herrlichem Wetter. Alles konzentriert sich rund um den Leuchtturm. Uns ist das recht, denn so können wir die herrliche Umgebung so richtig genießen.

Vom Bovbjerg Fyr nach Tarn
Vom Bovbjerg Fyr nach Tarn

Bovbjerg Fyr

Auf dem Rückweg legen wir noch einen kurzen Stopp an der Treppe nahe dem Leuchtturm ein. Was für ein herrlicher Ausblick! Ein Fotomotiv schöner als das andere!

Schließlich kehren wir zum Ausgangsparkplatz zurück. Tische und Bänke laden hier zum Picknick ein. Eine Toilettenanlage befindet sich beim Eingang des Jens Søndergaard Museum. Wir haben unseren Ausflug zum Bovbjerg Fyr sehr genossen und wollen gerne auch ein drittes Mal hierher zurück kommen!

Zur Info:

Jens Søndergaard Museum

Der Leuchtturm

Geopark Vestjylland

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