Wir besuchen Deauville und Honfleur
Die Pont de Normandie – Das Tor zur Côte Fleurie
Wir starten unseren Ausflug von Fécamp an der Alabasterküste, wo wir zwei herrliche Wochen verbringen. Die Fahrt geht Richtung Süden, unser Ziel sind die Städte Honfleur und Deauville an der wunderschönen Côte Fleurie, der Blumenküste. Die Côte Fleurie erstreckt sich von der Mündung der Seine bis zur Mündung der Orne. Wir fahren vorbei an Le Havre mit dem riesigen Industriehafen und erreichen das erste Highlight, die Pont de Normandie.
Die imposante Schrägseilbrücke ist die größte ihrer Art in Europa. Nach fünf Jahren Bauzeit, wurde sie 1995 eingeweiht. In einem eleganten Bogen überspannt sie die Seine.

Die einfache Überquerung kostet zur Zeit 5,90 Euro für einen PKW, die am personell besetzten Mauthäuschen in bar oder per Kreditkarte zu entrichten sind. Und dann geht es hinauf! Ich komme mir vor, wie auf einer Flugschanze. Ein tolles Erlebnis so hoch oben über die Seine zu fahren.


Deauville-mondänes Strandbad mit Flair an der Côte Fleurie
Nachdem wir die Pont de Normandie überquert haben, fahren wir an Honfleur erst einmal vorbei und erreichen kurz darauf das weltbekannte Seebad Deauville. Es ist gar nicht so einfach einen Parkplatz zu finden. Hier ist gut was los. Uns zieht es zuerst zum Strand. Einmal über die berühmten Holzplanken schlendern und die Namen der Weltstars, die bereits Deauville besuchten, an den Umkleidekabinen fotografieren.
Les Planches – Deauvilles legendäre Strandpromenade
Die Planches von Deauville sind das wohl bekannteste Wahrzeichen der eleganten Seebadstadt. Diese rund 600 Meter lange hölzerne Promenade wurde im Jahr 1923 angelegt und verläuft direkt entlang des breiten Sandstrandes. Ursprünglich diente sie dazu, dass die Damen der feinen Gesellschaft – in langen Kleidern und ohne Sand in den Schuhen – flanieren konnten.
Heute sind die „Planches“ ein Symbol für den mondänen Charme Deauvilles. Besonders berühmt sind die Umkleidekabinen, auf deren Türen die Namen internationaler Filmstars prangen – von Elizabeth Taylor bis Tom Hanks. Diese Tradition geht auf das Festival du Cinéma Américain zurück, das seit den 1970er-Jahren jährlich in Deauville stattfindet und die Stadt zum Treffpunkt der Filmwelt macht.
Beim Spaziergang über das leicht knarrende Holz unter den Füßen öffnet sich der Blick auf das Meer und die typischen bunten Sonnenschirme. In den Abendstunden verwandelt sich die Promenade in einen der schönsten Orte für einen Sonnenuntergang an der Côte Fleurie – ein Ort, an dem Geschichte, Filmglamour und Meeresluft zu einer einzigartigen Atmosphäre verschmelzen.


Die bunten Sonnenschirme am riesigen Strand leuchten mit dem blitzblauen Himmel um die Wette. Die ersten, betont lässig auftretenden illustren Gäste, bevölkern bereits die diversen Strandbars.



Wir flanieren den Strand entlang bis zum Yachthafen. Ein riesiges Plakat wirbt für eines der berühmten Pferderennen im hiesigen Hippodrom.
Hippodrome de Deauville-La Touques – Galopp unter Seebadluxus
Das Hippodrome de Deauville-La Touques ist eines der renommiertesten Pferderennbahnen Frankreichs und ein Herzstück der eleganten Sommerkultur in Deauville. Es wurde bereits 1864 eröffnet – auf Initiative des Herzogs von Morny, einem Halbbruder Napoleons III. – und ist seitdem ein Treffpunkt der französischen High Society.
Die Rennbahn liegt mitten in der Stadt und bietet von Juli bis Oktober ein prall gefülltes Renn- und Eventprogramm, darunter das berühmte Meeting de Deauville Barrière, das Spitzenreiter und internationale Gäste anzieht. Auf den gepflegten Rasen- und Sandbahnen messen sich hier Vollblüter von Weltrang, während das Publikum auf den Tribünen elegante Hüte und Champagnergläser zur Schau trägt.
Das Hippodrom ist aber nicht nur ein Ort des Sports, sondern auch ein Stück lebendige Tradition, das Deauvilles enge Verbindung zur Pferdezucht und Reitkunst widerspiegelt. In der Umgebung finden sich renommierte Gestüte und Reitzentren, die die Normandie zur Wiege des französischen Galoppsports machen.




Stadtrundgang im quirligen Deauville
Das berühmte Seebad zieht im Sommer tausende von Touristen an. Es ist gar nicht so einfach ein paar schöne Fotos zu schießen, ohne Autos oder Passanten mit zu verewigen. Wir bestaunen das schöne Rathaus. Das Fachwerk und die herrlichen Blumen bieten eine wunderbare Kulisse.

Hôtel de Ville – Deauvilles elegantes Rathaus
Das Rathaus von Deauville (frz. Hôtel de Ville) ist ein echter Blickfang im Zentrum der Stadt. Es wurde im anglo-normannischen Stil erbaut und fügt sich harmonisch in das elegante Stadtbild ein, das Deauville so unverwechselbar macht. Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und diente ursprünglich als herrschaftliche Villa, bevor es 1898 zum Rathaus umfunktioniert wurde.
Umgeben von gepflegten Gärten und blühenden Beeten, präsentiert sich das Rathaus mit seinen Fachwerkgiebeln, Erkern und der typischen Architektur, die an die charmanten Landhäuser der Normandie erinnert. Im Inneren werden regelmäßig Eheschließungen und offizielle Empfänge abgehalten – und kaum ein Ort in Deauville verkörpert den mondänen Charakter der Stadt besser als dieses Haus mit seiner historischen Fassade und seinem gepflegten Ambiente.



Das Glockenspiel ist nicht nur Dekoration. Mehrmals am Tag kann man sich an seinem Klang erfreuen.




Wir erreichen den Markt und haben Glück. Hier wird eine bunte Mischung an Waren feil geboten und wir tauchen ein in den typischen, französischen Wochenmarkttrubel.





Wir erreichen das beeindruckende, exklusive Hotel Barrière Le Normandy. Wow, ist das schön! Und die Blumen erst, die diesem Küstenabschnitt seinen Namen geben.



Hôtel Barrière Le Normandy Deauville – kurz & knackig
Ort: Deauville, Département Calvados, Normandie, Frankreich
Lage: Direkt am Strandboulevard, nur wenige Schritte vom Casino und den „Planches“-Badekabinen entfernt
Besonderheit: Grand-Palace im anglo-normannischen Stil mit Geschichte seit 1912 – Eleganz der Belle Époque trifft modernen Luxus
Ausstattung & Highlights:
- • 226 Zimmer & 45 Suiten in stilvoller Einrichtung mit traditionellen Mustern wie Toile de Jouy
- • Baujahr 1912, Architekt: Théo Petit; Stil: Anglo-Normannisches Cottage mit Fachwerk und Steindekoren
- • Restaurant „La Belle Époque“, Piano-Bar mit über 100 Whiskys, elegantes Ambiente
- • Spa „Diane Barrière“, beheiztes Hallenbad mit Glasdach, Fitnessbereich, Kids-Club
- • Gratis Fahrradverleih, nahe Pferderennbahn, Tennisclub und Casino – ideal für Luxus-Seebad-Erlebnis
- • Viele Zimmer mit Meerblick oder Blick auf die Promenade „Les Planches“
Ein zeitloses Luxus-Hotel, das Geschichte, Stil und Strandlage in einer der elegantesten Küstenorte Frankreichs verbindet.

*Hôtel Barrière Le Normandy
Eine dieser kleinen Bimmelbahnen, wie sie es in vielen Seebädern gibt, kreuzt unseren Weg. Bei dieser Hitze vielleicht gar keine schlechte Idee.

Shopping vom Feinsten
Nun ist es auch gar nicht mehr weit zu den exklusiven Shopping Locations, die so nur ein mondänes Seebad, wie Deauville zu bieten hat. Zwischen Casino und illustren Fachwerkboutiquen vertrödeln wir die nächste Stunde.

Casino Barrière de Deauville – Glamour an der Côte Fleurie
Das Casino Barrière de Deauville ist eine echte Institution und eines der berühmtesten Casinos Frankreichs. Es wurde im Jahr 1912 eröffnet – im gleichen Jahr wie das benachbarte Hôtel Barrière Le Normandy – und spiegelt den Glanz der Belle Époque wider. Mit seiner weißen Fassade, den Säulengängen und der eleganten Architektur thront es nur wenige Schritte vom Strand entfernt und gilt als Symbol des mondänen Lebensgefühls der Stadt.
Im Inneren erwartet die Besucher ein Ambiente aus Marmor, Kristall und rotem Samt, das den Geist vergangener Zeiten bewahrt. Neben klassischen Spielsälen mit Roulette, Blackjack und Poker bietet das Casino moderne Spielautomaten, ein Theater, ein Kino und das stilvolle Restaurant Le Ciro’s, das direkt an der Strandpromenade liegt.
Das Casino ist nicht nur ein Ort des Spiels, sondern auch ein Treffpunkt für Kultur, Musik und Film – ein Ort, an dem sich seit über hundert Jahren die elegante Gesellschaft trifft, um den Charme Deauvilles in vollen Zügen zu genießen.













So langsam müssen wir los, wenn wir noch genügend Zeit für einen Bummel durch die charmante Künstlerstadt Honfleur am Vieux Bassin haben wollen. Ein letztes Foto von einer der wunderschönen Villen und dann verlassen wir das noble Deauville.
Unterkünfte in Deauville findest du *HIER

Deauville – kurz & knackig
Ort: Deauville, Département Calvados, Normandie, Frankreich
Region: Côte Fleurie – Die Blumenküste
Besonderheit: Stilvoller Seebadeort mit Belle-Époque-Villen, Promenade mit Badekabinen und internationalen Film- und Pferdesport-Events
Sehenswürdigkeiten & Highlights:
- • Glockenspiel – Klanginstallation oder Glockenturm an zentraler Stelle (akustisches Wahrzeichen)
- • Hippodrome de Deauville-La Touques – traditionsreiche Pferderennbahn mit internationalen Rennen
- • Strand mit bunten Sonnenschirmen – weitläufiger Sandstrand mit Sonnenschirmen & Liegen, ikonisch für Deauville
- • „Les Planches“ – Promenade mit Badekabinen – 643 m lange Holzpromenade, Badekabinen mit Namen von Weltstars » Walk of Fame«-Atmosphäre
- • Markt (Marché couvert & Place du Marché) – überdachte historische Markthallen und freier Markt mit regionalen Produkten
- • Modemarken & Luxus-Shopping – Boutiquen internationaler Marken wie Hermès, Louis Vuitton, Chanel & Co.
- • Großer Yachthafen / Port Morny & Bassin des Yachts – luxuriöser Marina-Bereich mit Sport- und Freizeitbooten
- • Kultur & Filmfestival – jährlich das Deauville American Film Festival, Kunst- und Modeevents, historische Bäderarchitektur
Honfleur mon amour
Wir erreichen Honfleur über die D513 und erwischen einen Parkplatz etwas außerhalb, in der Nähe des NaturoSpace. Das ist ein riesiges Gewächshaus mit verschiedenen, tropischen Klimazonen, in denen sich hunderte von Schmetterlingen tummeln. Mir ist so schon heiß genug! Wir haben über 30 Grad und ein tropisches Gewächshaus lockt mich gerade gar nicht. Zielstrebig marschieren wir am alten Leuchtturm vorbei in Richtung Altstadt.

Und dann geht es hinein in den Trubel. War vielleicht keine so gute Idee im August hierher zu kommen. Schon von weitem sehen wir das Riesenrad am Hafen. Unzählige Menschen drängen zu den Schiffen, die eine Rundfahrt unter der Pont de Normandie bieten.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite dreht gleich neben dem Vieux Bassin, ein nostalgisches Karussell seine Runden.


Und dann versprüht das idyllische Städtchen trotz Besucherandrang seinen unvergleichlichen Charme.

Vieux Bassin – das Herz von Honfleur
Das Vieux Bassin, das „alte Hafenbecken“ von Honfleur, ist das unbestrittene Herz der Stadt und zählt zu den meistfotografierten Orten der Normandie. Es wurde im Jahr 1681 unter Ludwig XIV. angelegt und diente ursprünglich als sicherer Zufluchtsort für Handelsschiffe und Fischerboote. Heute liegen hier vor allem Segel- und Freizeitboote, die das historische Ambiente perfekt ergänzen. Die hohen, schmalen Fachwerk- und Schieferhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die das Becken umrahmen, spiegeln sich malerisch im Wasser und schaffen zu jeder Tageszeit eine beinahe gemäldeartige Kulisse. Besonders stimmungsvoll zeigt sich der Hafen in den Abendstunden, wenn sich das Licht der Laternen im Wasser bricht und die Restaurants entlang der Quai Sainte-Catherine zum Verweilen einladen. Das Vieux Bassin war schon früh ein Motiv großer Künstler, darunter Eugène Boudin, Claude Monet und Johan Jongkind, die hier das besondere Licht und die maritime Atmosphäre einfingen – und damit die Wiege des Impressionismus mitprägten.






Rund um das Vieux Bassin wechseln sich eine vielseitige Gastronomie, Boutiquen und Galerien ab und buhlen um die Gunst der zahlreichen Touristen.


Verlässt man das Gedränge um das Vieux Bassin, gelangt man in fast menschenleere, stille Gassen.


Église Sainte-Catherine – ein Meisterwerk aus Holz
Die Église Sainte-Catherine ist das wohl bekannteste Wahrzeichen Honfleurs und eine der außergewöhnlichsten Kirchen Frankreichs. Sie wurde im 15. Jahrhundert, kurz nach dem Ende des Hundertjährigen Krieges, von den Bewohnern der Stadt errichtet – vollständig aus Holz und ohne die Hilfe von Steinmetzen. Stattdessen waren es Schiffsbauer, die ihre Erfahrung aus dem Bootsbau einbrachten. Deshalb erinnert das Kirchenschiff mit seiner gebogenen Balkenkonstruktion an den Rumpf eines umgedrehten Schiffes – ein architektonisches Meisterstück der damaligen Zeit.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Kirche aus zwei nebeneinanderliegenden Kirchenschiffen besteht, die sich leicht unterscheiden und so einen einzigartigen Charme entfalten. Der separate Glockenturm, der ein Stück abseits des Hauptgebäudes steht, wurde aus Brandschutzgründen getrennt errichtet und beherbergt heute ein kleines Museum über die Geschichte der Kirche.
Im Inneren beeindruckt Sainte-Catherine durch ihre lichtdurchflutete Holzkonstruktion, die warm und einladend wirkt, sowie durch zahlreiche Schiffsmodelle, die als Votivgaben der Seeleute aufgehängt wurden. Diese symbolisieren den tiefen Bezug der Stadt zum Meer und die Dankbarkeit der Fischer für glückliche Heimkehr.
Heute gilt die Église Sainte-Catherine als die größte Holzkirche Frankreichs und ist ein faszinierendes Zeugnis normannischer Baukunst – ein Ort, an dem Geschichte, Handwerkskunst und Spiritualität auf harmonische Weise miteinander verschmelzen.


Hinter der Kirche lassen sich, in kleinen Gassen, eine Vielzahl kleiner, sehenswerter Galerien entdecken.
Nach einem ausgiebigen Bummel durch Honfleur, nehmen wir Abschied von der charmanten Stadt an der Blumenküste.
Unterkünfte in Honfleur findest du *HIER.


Honfleur – kurz & knackig
Ort: Honfleur, Département Calvados, Normandie
Lage: An der Seine-Mündung gegenüber von Le Havre, an der malerischen Côte Fleurie
Charakter: Künstlerisches Hafenstädtchen mit einzigartigem Flair und großer Geschichte
- • Vieux Bassin – das alte Hafenbecken mit schmalen, hohen Häusern aus dem 17. Jahrhundert ist das Herz der Stadt
- • Église Sainte-Catherine – größte Holzkirche Frankreichs, mit separatem Glockenturm, erbaut von Schiffszimmerleuten
- • Riesenrad am Hafen – bietet herrliche Ausblicke auf den Hafen und die Altstadt
- • Schifffahrten zur Pont de Normandie – beeindruckende Bootstouren unter der imposanten Brücke hindurch
- • Altstadt & Galerien – kleine Gassen voller Kunstgalerien, Ateliers und Boutiquen
- • Gastronomie & Marktleben – fangfrischer Fisch, normannischer Cidre und lebhafte Wochenmärkte
- • Historisches Karussell – liebevoll restauriertes Schmuckstück am Hafen, besonders abends ein Blickfang
- • Künstlerstadt – schon Maler wie Eugène Boudin oder Claude Monet fanden hier ihre Inspiration
Ein Publikumsmagnet mit Charme, Geschichte und maritimem Flair – Honfleur ist einfach unverwechselbar.

