Ein Spaziergang durch die Inselhauptstadt Funchal
Wir beginnen unseren Bummel durch Funchal ganz im Südwesten der Stadt. Hier im Ortsteil Sao Martinho befinden sich viele Hotelanlagen aller Kategorien. Auf einem Holzsteg wandern wir am grob steinigen, künstlich angelegten Strand entlang.


Schon von weitem sehen wir eine Felswand aufragen und darin ein kleines Tor. Das sieht spannend aus, mal sehen, was uns da erwartet.



Wir verschwinden in einem feuchten, beleuchteten Tunnel und fühlen uns ein wenig wie in einer Tropfsteinhöle.

Am anderen Ende setzt sich der Kiesstrand fort und wir erreichen eine Treppe, die uns zur eigentlichen Promenade führt. Das kleine Fischrestaurant, welches hier oben thront, ist, wie wir später feststellen, extrem beliebt und der Andrang entsprechen groß.

Zu Füßen des trutzigen Restaurants, befindet sich ein kleines, künstlich angelegtes Schwimmbad. Diese Methode, dass man Lavafelsen ausgießt, um das Baden zu ermöglichen, werden wir noch öfters sehen.


Am Lido
Der nun folgende Abschnitt der Promenade ist sehr schön angelegt. Auf dem Boden leitet uns ein Band hübscher Mosaike. Die Bepflanzung ist üppig, subtropisch und die Ausblicke sind traumhaft.






Die Santa Maria, kommt gerade von einer Ausflugsfahrt zurück. Der Seefahrer João Gonçalves Zarco, dem hier in Funchal mehrere Denkmähler gesetzt wurden, scheint sie schon zu erwarten.


Die Ausblicke auf immer neue, bizarre Lavaformationen, erinnert uns hier, wie schon in Porto Moniz daran, dass Madeira einst durch Vulkantätigkeit aus dem Meer aufgestiegen ist.



Wir erreichen das gut besuchte Schwimmbad von Funchal.


Nur wenige Gehminuten von hier befindet sich das Forum Madeira. Es bietet Shoppingvergnügen und vielfältige Gastronomie in stilvollem Ambiente.


Fórum Madeira – kurz und knackig
Allgemeine Infos:- Lage: Estrada Monumental 390, westlich des Stadtzentrums von Funchal
- Eröffnung: 5. April 2005
- Architektur: modernes, offenes Design mit mehreren Ebenen und Dachgarten
- Parkplätze: rund 800 Stellplätze in einer großzügigen Tiefgarage
- Besonderheiten: Kombination aus Shopping, Gastronomie, Kino und Freizeitbereich
- Über 60 Geschäfte – von internationalen Marken bis zu lokalen Boutiquen
- Supermarkt „Pingo Doce“ – ideal für den täglichen Einkauf
- Restaurants & Cafés – vielfältige Küche mit Meerblick von der Terrasse
- Multiplex-Kino – moderne Säle mit aktuellen Filmen
- Dachgarten – grüne Ruhezone mit Aussicht auf den Atlantik
Quinta Vigia und Catarina Park in Funchal
An die Wunderschöne Promenade am Lido, schließen sich eine Reihe großer Hotels von Rang und Namen an. Wir setzen deshalb unseren Streifzug durch Funchal an der Quinta Vigia, gleich neben dem Santa Catarina Park fort. Der Park der Quinta ist frei zugänglich.

Die Quinta Vigia ist eine der elegantesten und geschichtsträchtigsten Villen Funchals. Sie liegt oberhalb des Parque de Santa Catarina und bietet einen herrlichen Blick auf den Hafen und die Bucht der Stadt. Ursprünglich war sie ein privater Landsitz aus dem 18. Jahrhundert, der über die Jahrhunderte zahlreichen bedeutenden Persönlichkeiten als Residenz diente – darunter auch europäische Aristokraten, Künstler und Reisende, die Madeira wegen seines milden Klimas schätzten.
Heute ist die Quinta Vigia der Amtssitz des Präsidenten der Autonomen Region Madeira und somit ein Ort von politischer wie kultureller Bedeutung. Der umgebende Garten ist jedoch öffentlich zugänglich und lädt zu einem Spaziergang zwischen gepflegten Blumenbeeten, Palmen und kleinen Teichen ein. Besonders reizvoll sind die ruhigen Wege mit Blick auf das Meer, die alten Bäume und die kunstvoll angelegten Terrassen – ein friedlicher Rückzugsort mitten in Funchal.
Im Garten finden sich zudem Skulpturen und Denkmäler, die an bedeutende Persönlichkeiten Madeiras erinnern. Wer hier verweilt, spürt noch etwas vom eleganten Flair vergangener Zeiten, kombiniert mit der lebendigen Gegenwart der Stadt, die sich direkt unterhalb erstreckt.



Der Catarina Park ist eine Oase der Ruhe in der quirligen Stadt. Die Vegetation ist herrlich und es gibt genügend schattige Plätzchen, um sich auszuruhen und die Blumenpracht zu genießen.



Im weitläufigen Parque de Santa Catarina in Funchal begegnet man einer eindrucksvollen Statue von Christoph Kolumbus. Sie erinnert daran, dass der berühmte Entdecker enge Verbindungen zu Madeira hatte – insbesondere zur Nachbarinsel Porto Santo, wo er einige Jahre lebte und Filipa Moniz, die Tochter des dortigen Gouverneurs, heiratete.
Die Statue zeigt Kolumbus in klassischer Pose, den Blick entschlossen auf das Meer gerichtet – als würde er von hier aus erneut zu einer Entdeckungsreise aufbrechen. Geschaffen wurde das Denkmal, das heute zu den bekanntesten Skulpturen des Parks zählt, vom portugiesischen Bildhauer Ricardo Velosa.
Eingerahmt von Palmen, Blumenbeeten und dem Blick auf die Bucht von Funchal, bildet das Monument einen stimmungsvollen Kontrast zwischen Geschichte und tropischer Gartenidylle. Besucher, die durch den Park spazieren, verweilen hier gern – ein stiller Ort, der an die große Zeit der portugiesischen Seefahrer erinnert.








Die Catarina Kapelle ist das erste Gotteshaus, das auf Madeira errichtet wurde. Die Kapelle stammt aus dem Jahre 1425.
Promenade am Hafen von Funchal
Wir verlassen den Park und bummeln die Promenade am Hafen entlang. Es ist faszinierend den riesigen Kreuzfahrtschiffen beim An-und Ablegen zuzuschauen. Hier herrscht richtig großer Andrang. Zwischendurch schlängelt sich die Fähre , die Funchal mit der Insel Porto Santo verbindet.



Wir erreichen die Seilbahnstation, die uns später noch hinauf nach Monte in den Jardim Botanico bringt. Den Historischen Garten Monte Palace haben wir ja bereits besucht.

Am Ende der Promenade trutzt das Fort von Sao Tiago, das uns wegen seines leuchtend gelben Anstriches, schon im Catarina Park aufgefallen ist. Erbaut wurde es im Jahre 1614 um gegen Piratenüberfälle gewappnet zu sein. Heute beherbergt das Fort ein Museum und eine hervorragende Gastronomie.

Durch die schmale Gasse hinter dem Fort erreichen wir die Kirche Sao Pedro, deren Wände wunderschöne Azulejos aus dem 17. Jahrhundert zieren.


Igreja de São Pedro – kurz und knackig
Allgemeine Infos:- Lage: Rua de São Pedro, nordwestlich des Stadtzentrums von Funchal
- Erbauung: ab 1590, Fertigstellung im 17. Jahrhundert
- Architekturstil: Mischung aus Mannerismus und Barock
- Bedeutung: Eine der kunstvollsten und reich verzierten Kirchen Madeiras
- Nutzung: Pfarrkirche und Ort aktiver Gottesdienste
- Üppige Innenausstattung mit vergoldeten Holzschnitzereien (Talha dourada)
- Azulejo-Wände – blau-weiße Fliesen mit biblischen Motiven
- Hauptaltar mit Darstellung des heiligen Petrus
- Kassettendecke mit fein bemalten Ornamenten
- Angeschlossenes Museum für sakrale Kunst und Kirchenschätze
Die Innenstadt von Funchal
Wir wenden uns nun in Richtung Innenstadt und spazieren an der Kathedrale Sé mit ihrem schönen Uhrenturm vorbei. Unser Ziel ist die Markthalle, die Mercado dos Lavradores. Hier herrscht stetig geschäftiges Treiben. Die Auswahl an Früchten und Gemüse ist riesengroß. Vieles ist mir völlig unbekannt. Es werden Kostproben angeboten, um unentschlossene potentielle Käufer zu überzeugen. Neben Obst und Gemüse gibt es wunderschöne Blumen, Souvenirs und natürlich die Fischhalle! Oben auf der Dachterasse kann man sich vom Bummel erholen und stärken.

Die Kathedrale Sé ist das bedeutendste Gotteshaus Madeiras und zugleich eines der ältesten erhaltenen Bauwerke der Insel. Sie steht mitten im Herzen von Funchal und wurde bereits Ende des 15. Jahrhunderts unter König Dom Manuel I. errichtet. Die Bauarbeiten begannen um 1493, kurz nachdem Madeira zu einem wichtigen Stützpunkt der portugiesischen Seefahrt geworden war, und wurden 1514 vollendet.
Die Kathedrale wurde im Stil der manuellinischen Gotik erbaut, einer typisch portugiesischen Mischung aus Spätgotik und maritimen Elementen. Besonders eindrucksvoll ist das Dachgewölbe aus geschnitztem Zedernholz, das kunstvoll mit geometrischen Mustern und Sternen verziert ist – eines der schönsten Beispiele dieser Art in Portugal. Auch der Hauptaltar aus Silber, ein Geschenk König Manuels I., zählt zu den wertvollsten Kunstschätzen der Insel.
Ihr Glockenturm, der sich markant über die Dächer der Altstadt erhebt, ist aus dunklem Basaltstein errichtet und bildet einen reizvollen Kontrast zur hellen Fassade. Er diente den Seefahrern früher als Orientierungspunkt, wenn sie in den Hafen von Funchal zurückkehrten. Heute kann man den Turm zwar nicht regulär besteigen, doch allein der Anblick des massiven Bauwerks, das so stolz über dem Stadtzentrum thront, vermittelt ein Gefühl von Geschichte und Beständigkeit.
Die Sé ist bis heute Bischofssitz der Diözese Funchal und bleibt ein zentraler Ort für religiöse Feste, Prozessionen und kulturelle Veranstaltungen. Wer das Innere betritt, spürt sofort die besondere Atmosphäre zwischen Andacht und maritimer Geschichte – ein Ort, an dem die Vergangenheit Madeiras lebendig bleibt.

Mercado dos Lavradores – Ein paar Fakten
Der Mercado dos Lavradores („Markt der Landwirte“) ist einer der bekanntesten Orte in Funchal, der Hauptstadt Madeiras. Er wurde 1940 eröffnet und gilt als architektonisches Juwel im Stil des Estado Novo, einer portugiesischen Bauweise mit klaren Linien und traditionellen Elementen. Entworfen wurde das Gebäude vom Architekten Edmundo Tavares, geschmückt mit typischen Azulejos (blau-weißen Kacheln) aus der Manufaktur Faiança Battistini Maria de Portugal, die Szenen aus dem ländlichen Leben Madeiras zeigen.
Der Markt ist in mehrere Bereiche gegliedert:
- Im Erdgeschoss bieten Bauern und Händler frisches Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen an. Hier locken exotische Früchte wie Anona, Maracuja, Drachenfrucht oder Bananen in allen Variationen.
- Im Obergeschoss findet man Gewürze, Trockenfrüchte, Souvenirs und Kunsthandwerk.
- Ein separater Bereich ist der Fischmarkt, wo täglich frischer Fang – besonders der berühmte Degenfisch (Espada) und Thunfisch – verkauft wird.
Der Mercado ist nicht nur ein Handelsplatz, sondern auch ein kulturelles Erlebnis:
Einheimische treffen sich hier ebenso wie Touristen, um die bunten Stände, Düfte und Geschmäcker Madeiras zu entdecken. Besonders am Vormittag herrscht geschäftiges Treiben, während in den umliegenden kleinen Cafés und Bars regionale Spezialitäten wie Poncha oder Espetada probiert werden können.





Wer mag kann einen Abstecher zum nahegelegenen Weinmuseum unternehmen. Es beherbergt die ältesten Kellereien des Madeirawein aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Man kann hier viel Interessantes über die berühmten Madeiraweine erfahren. Natürlich werden Kostproben angeboten und ein Laden rundet das Angebot ab.

Das schöne Rathaus, Camara Municipal, besuchen wir als Nächstes. Das Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert und verkörpert anschaulich die bürgerliche Architektur dieser Zeit.

Von hier ist es nicht weit, bis zum imposanten Gebäude der Banco de Portugal. Hier steht eine weitere, imposante Statue von João Gonçalves Zarco, dem Seefahrer, der Madeira „wiederentdeckte“.


Straßenkünstler unterhalten auf vielfältige Weise die Besucher aus aller Welt. Blumenschmuck, herrlich üppig, rundet den wunderschönen Gesamteindruck dieser lebendigen und quirligen Stadt ab.


Mit der Seilbahn hinauf nach Monte zum Jardim Botanico
Wir kehren nun zur Seilbahnstation zurück. Es gäbe hier noch viel zu entdecken. Das Madeira Story Center zum Beispiel, das ganz in der Nähe der Talstation zu finden ist. Hier kann man die Geschichte Madeiras anschaulich erleben. Für Technikbegeisterte ist das Elektrizitätsmuseum Casa da Luz zu empfehlen, das sich ebenfalls ganz in der Nähe befindet. Für Fußballfans ein Muss, das CR7 Museum. Hier dreht sich alles um Christiano Ronaldo. Das ist nur eine kleine Auswahl. Funchal hat viel zu bieten!


Mit der Seilbahn geht es nun hinauf nach Monte.Der Botanischen Garten wurde 1960 eröffnet und bietet, in verschiedene Themenbereiche unterteilt, mehr als 2000 verschiedene Pflanzenarten. Endemische, also nur auf Madeira beheimatete Pflanzen, sind hier genauso vertreten, wie zahlreiche Kakteen und Sukkulenten. Unzählige Palmenarten und Orchideen begeistern nicht nur Blumenfans. Ein Vogelpark mit seltenen, exotischen Tieren und ein Naturkundemuseum sind ebenfalls Teil der Anlage. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Eine schöne Terasse lädt zum Verweilen ein. Der Ausblick ist herrlich.













Das Madeira Häuschen darf auch hier nicht fehlen und erinnert uns daran, dass wir noch einen Ausflug nach Santana unternehmen wollen. Aber davon erzähle ich ein anderes Mal.
Funchal – kurz und knackig
Allgemeine Infos:- Lage: Hauptstadt der portugiesischen Insel Madeira, an der Südküste gelegen
- Einwohner: ca. 105.000
- Besonderheiten: mildes Klima, historische Altstadt, Hafenstadt mit botanischer Vielfalt
- Gründung: 15. Jahrhundert – benannt nach dem Fenchel („funcho“), der hier wuchs
- Mercado dos Lavradores – bunter Bauern- und Fischmarkt mit Azulejo-Fliesen
- Altstadt (Zona Velha) – enge Gassen, Straßenkunst, Restaurants
- Funchal Story Centre – interaktives Museum zur Geschichte Madeiras
- Kathedrale Sé – gotische Kathedrale aus dem 15. Jahrhundert mit filigraner Holzdecke
- Cristiano Ronaldo Museum (CR7 Museum) – gewidmet dem berühmtesten Sohn Madeiras
- Botanischer Garten (Jardim Botânico) – exotische Pflanzenvielfalt mit Aussicht über die Stadt
- Monte Palace Tropical Garden – prächtiger Garten mit Seen, Pavillons und asiatischer Kunst
- Seilbahn Funchal–Monte – spektakuläre Aussicht über Stadt und Bucht
- Kirche Nossa Senhora do Monte – barocke Wallfahrtskirche über den Dächern der Stadt
- Korbschlittenfahrt (Carros de Cesto) – traditionelle Abfahrt vom Monte ins Tal
- Hafenpromenade & Marina – Ausgangspunkt vieler Madeira-Kreuzfahrten
- Festung São Tiago – gelbe Festung mit Kunstgalerie und Blick aufs Meer
- Madeira Botanical Gardens Cable Car – verbindet die Gärten mit Monte
- Jardim Municipal – kleine, gepflegte Parkoase im Zentrum
- Blandy’s Wine Lodge – Madeira-Weinkellerei mit Verkostungen und Führungen
- Santa Catarina Park – weitläufige Grünanlage mit Meerblick
Zur Vertiefung:
*Reiseversicherung „Rundum Sorglos“

