Von Trier nach Saarburg durch zwei Schleusen
Am Trierer Moselufer
Am zweiten Tag unseres einwöchigen Aufenthaltes in Mertesdorf war das Moselufer im Trierer Ortsteil Zurlauben unser Ziel. Hier, im ehemaligen Fischerdorf, gleich neben der Kaiser-Wilhelm-Brücke, befinden sich die Anleger der Moselschifffahrt. Schön, ist es hier! In den ehemaligen Fischerhäusern haben sich Restaurants und Kneipen etabliert. Von den Biergärten hat man einen herrlichen Blick auf die Mosel. Wir studieren die Fahrpläne der Ausflugsschiffe und entscheiden uns für eine Halbtagestour von Trier nach Saarburg. Zum Einen haben mich bereits im Reiseführer die schönen Fotos von Saarburg begeistert und zum Anderen reizt uns die Fahrt durch gleich zwei Schleusen. Die Trierer Schleuse und die Schleuse Kanzem in der Saar, die uns auf die jeweils nötige Höhe bringen sollen. Eine Schleusenfahrt kannte ich nur aus dem Fernsehen und war gespannt auf das Erlebnis.
Punkt 12 Uhr legen wir ab und das Schiff fährt gemächtlich die Mosel hinauf Richtung Konz. Es gibt viel zu sehen zu beiden Seiten des Flusses.
Moselaufwärts zur linken Seite steht am Krahnenufer dieser alte Moselkran (Krahnen) aus dem Jahre 1413. Er ist ein Turmdrehkran mit zwei Treträdern und seit 1778 auch mit zwei Auslegern. Hier wurden in früheren Zeiten die Schiffe be-und entladen. Bis zu zwei Tonnen Last konnte der Krahnen (alte Schreibweise von Kran mit h) bewältigen.
Leider spielt das Wetter nicht ganz mit und es zieht sich langsam zu. Wir lassen uns aber nicht die Laune verderben und warten gespannt darauf, die alte Römerbrücke zu erreichen. Handelt es sich hier doch um die älteste Brücke Deutschlands! Sie ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes“Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier“ Die Pfeiler der heutigen Steinbrücke stammen aus den Jahren zwischen 142 und 150 nach Chr. Ihre Vorgängerin aus Holz wurde bereits im Jahre 17 v. Chr. errichtet!
Wir erreichen die Trierer Schleuse
Jetzt wird es spannend! Wir fahren auf die Schleuse zu, die uns auf die richtige Höhe bringen soll. Die „Leyla“, ein Frachtschiff aus den Niederlanden, wird vor uns in die Schleuse einfahren.
Jetzt sind wir dran und verfolgen gespannt das Geschehen vorne vom Bug aus.
Hinter uns schließen sich die Tore der Schleuse und langsam werden die Schiffe angehoben. Ganz schön eng hier drin!
Natur Pur – Das Saarufer
Beim Ortsteil Trier-Konz erreichen wir die Saar. Wie dicht begrünt ihre Ufer sind! Eine wunderschöne, ursprüngliche Flusslandschaft erwartet uns.
Den Fischreiher hätte ich fast übersehen! Auch Eisvögel können wir beobachten, aber die sind viel zu flink für meine Kamera.
Jetzt wird es wieder interessant, denn wir nähern uns der Schleuse Kanzem.
Hier drin ist es noch viel enger, als in der Trierer Schleuse!
Nachdem sich das Tor geschlossen hat, werden wir ganz langsam angehoben, bis wir den nötigen Höhenunterschied ausgeglichen haben.
Gleich heißt es volle Kraft voraus, denn wir erreichen bald die Stadt Saarburg und wollen die 2 Stunden Aufenthalt nutzen, um soviel wie möglich zu erkunden.
Wir erreichen Saarburg
Schon bald kommt die Burg in Sicht, die über dem Städtchen thront. Zum ersten Mal erwähnt, wird die Burg im Jahre 964 und ist somit eine der ältesten Höhenburgen in Westdeutschland.
Die Attraktion in Saarburg aber ist der Leukbach, der sich von der Altstadt mit lautem Getöse hinabstürzt.
Die Wasserkraft hat man sich schon früh zunutze gemacht. Der Leukbach wurde im 12. Jahrhundert umgeleitet und stürzte von da an über einen Wasserfall 18 Meter in die Tiefe.
Der malerische Buttermarkt oberhalb des Wasserfalls trägt zu recht den Beinamen „Saarburgs Klein Venedig“ Hier kann man gepflegt einkehren und ausgiebig bummeln.
Wir werfen noch einen letzten Blick in die Tiefe und eilen zum Schiff zurück. Saarburg ist unbedingt eine Empfehlung und ich würde gern noch einmal zurückkommen und mir mehr Zeit nehmen. Es gibt hier viel zu sehen!
Wir nehmen Abschied von Saarburg, das mich sehr beeindruckt hat. So spektakulär hatte ich mir das nicht vorgestellt! Eine richtige Perle.
Auf der Heimfahrt nach Trier
Die wunderschöne Flusslandschaft hat uns wieder. Wir genießen die Rückfahrt und werden heil zurück nach Trier geschleust.
Man kann die Saar so:
oder auch so, erkunden:
Die Schleuse Kanzem wird uns nun nach unten befördern
Das war ein interessanter und spannender Ausflug. Besser hätten wir den Tag nicht nutzen können. Hier noch ein bisschen was zum Nachlesen: