Ein Besuch im nördlichsten Bergstädtchen Deutschlands
Auf dem Höhenzug des Teutoburgerwaldes, ganz im Norden Westfalens, liegt das mittelalterliche Fachwerkstädchen Tecklenburg. Ein Besuch lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Zum Einen beherbergt die alte Burgruine aus der Zeit um 1100 die größte Freilichtbühne Deutschlands mit rund 2400 Plätzen. Hier finden unter anderem aufwendige Musicalaufführungen statt. Zum Anderen ist der denkmalgeschützte Altstadtkern, mit vielen liebevollen Details und einer gepflegten Gastronomie, ein echtes Highlight!


Ein Rundgang durch den Ortskern von Tecklenburg
Wir beginnen unseren Besuch mit einem Rundgang durch die malerische Altstadt.






Der Fachwerk-Ortskern von Tecklenburg
Wer durch den historischen Ortskern von Tecklenburg schlendert, fühlt sich unweigerlich in eine andere Zeit versetzt. Enge, gepflasterte Gassen winden sich zwischen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, deren schiefe Balken, geschnitzte Verzierungen und bunten Haustüren eine unverwechselbare Stimmung erzeugen. Hier scheint die Geschichte an jeder Hauswand zu haften – charmant, lebendig und authentisch.
Besonders malerisch ist die Münsterstraße, die sich sanft durch den Altstadtkern zieht. Hier reihen sich kleine Boutiquen, Galerien und Cafés in historischen Gebäuden aneinander. Das Haus des Gastes, ein typisches Fachwerkhaus mit wuchtigen Balken und hellen Gefachen, gilt als eines der schönsten Beispiele westfälischer Baukunst in der Stadt. Auch das Haus Marcks, mit seiner eleganten Holzfassade und den hohen Fenstern, zeugt von der Handwerkskunst vergangener Jahrhunderte.
Ein Stück weiter trifft man auf das Haus Kreimer’s Ecke, das mit seinem markanten Knick und der auffälligen Inschrift an die frühere Nutzung als Gasthaus erinnert. Kaum weniger beeindruckend ist das Haus Weßling mit seinem spitzen Giebel und den reich verzierten Eckbalken – ein beliebtes Fotomotiv.
Die Fachwerkbauten von Tecklenburg sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch sorgfältig gepflegt. Viele beherbergen heute kleine Läden, Galerien oder gemütliche Lokale, in denen sich das Flair vergangener Jahrhunderte mit moderner Lebendigkeit verbindet. In den Abendstunden, wenn die Sonne die Fachwerkfassaden in warmes Licht taucht, entfaltet der Ort eine fast märchenhafte Atmosphäre – genau das, was Tecklenburg so einzigartig macht.



Wir gehen unter dem Torhaus „Legge“ aus dem Jahre 1577 hindurch. Es beherbergte die erste Leinenprüfstelle Westfalens. Wanderhändler mussten hier dem Leggermeister ihr Leinen zur Prüfung vorlegen. Heute werden dort wechselnde Ausstellungen gezeigt.









Wir wandern hoch zur Burg


Zuerst gelangen wir zum Wierturm, errichtet zum Gedenken an den Arzt Johannes Wier, der gegen den Hexenwahn ankämpfte . Der Turm war das erste Denkmal dieser Art in Deutschland.
Bald darauf treffen wir auf die ersten Überreste der Burg

Die Burg Tecklenburg – Geschichte zwischen Mauern und Theaterklängen
Über den Dächern der Altstadt thront die Burg Tecklenburg, einst stolze Residenz westfälischer Grafen, heute eine beeindruckende Kulisse voller Geschichte und Kultur. Von der einst mächtigen Anlage sind noch bedeutende Teile erhalten – etwa die Reste der Ringmauer, der Burgturm und die Grundmauern des ehemaligen Palas. Sie erzählen von einer Zeit, in der hier Macht und Schutz, Repräsentation und Herrschaft eng miteinander verbunden waren.
Errichtet wurde die Burg vermutlich im 12. Jahrhundert, und über viele Generationen war sie Mittelpunkt der Grafschaft Tecklenburg. Nach ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg verfiel sie zusehends – doch anstatt zu verschwinden, erwachte sie in einer neuen Rolle: als Freilichtbühne. Seit den 1920er Jahren dient der Burghof als Bühne für Theater und Musicals unter freiem Himmel – ein Ort, an dem Geschichte und Gegenwart auf faszinierende Weise verschmelzen.
Besonders eindrucksvoll ist der Blick von den Burgterrassen über das Tecklenburger Land. Zwischen alten Mauern und mächtigen Bäumen öffnet sich eine Aussicht, die vom dichten Grün des Teutoburger Waldes bis weit in die Ebene reicht. Kleine Wege führen vorbei an Mauerresten, Torbögen und verwitterten Steinen – eine stimmungsvolle Mischung aus Romantik und Zeitgeschichte.
Ob bei einem Spaziergang durch die alten Gemäuer oder während einer Vorstellung auf der Freilichtbühne – die Burg Tecklenburg bleibt der wohl eindrucksvollste Ort der Stadt. Sie ist das Herzstück ihrer Geschichte und zugleich lebendiger Treffpunkt für Kunst und Kultur.


Auf dem Weg zum Kurpark



Ein Spaziergang im Kurpark
Wir wollen Tecklenburg nicht verlassen, ohne einen Spaziergang durch den idyllischen Kurpark , der im Tal zu Füßen der historischen Altstadt liegt.
Ein Spaziergang durch den Kurpark von Tecklenburg ist wie ein kleiner Ausflug in eine ruhige Oase – mitten im historischen Bergstädtchen. Der Park liegt in einer Tallage im Herzen der Stadt und bietet einen angenehmen Rückzugsort vom lebhaften Altstadtflair.
Zu den Besonderheiten zählen:
- Ein Kräutergarten mit Begleitstationen und Beschilderung – ideal, um Duft und Farben bewusst wahrzunehmen.
- Ein Kneipp-Tretbecken – wer Lust hat, kann Wasser und Bewegung kombiniert erleben.
- Eine Streuobstwiese – als historisches Reminiszenz-Element ehemaliger Gärten, die früher zur Selbstversorgung dienten.
- Eine Boule-Bahn – für geselliges Verweilen oder auch einfach zum Zuschauen.




Nach einem langen Tag mit vielen neuen Eindrücken verlassen wir Tecklenburg, aber wir kommen sicher wieder! Vielleicht zur Aufführung eines Musicals oder aber zum Besuch des Puppenmuseums. Es gibt hier soviel zu entdecken! Eine schöne Unterkunft findest du *HIER.
