Land’s End – der äußerste Zipfel Englands und einer der bekanntesten Orte in Cornwall. Hier trifft die raue Küste auf den Atlantik: steile Klippen, brandende Wellen und ein weiter Blick hinaus aufs Meer. Kein Wunder, dass Land’s End oft als „Ende der Welt“ bezeichnet wird und zu den Höhepunkten einer Cornwall-Reise zählt.
Anreise nach Land’s End
Von unserem Cottage auf der Trengove Farm in Portreath ist es ein Stück Fahrt bis nach Land’s End. Über die A30 geht es vorbei an Penzance, insgesamt rund 35 Kilometer. Je nach Verkehr dauert die Fahrt etwa 45 Minuten.
Parken am Besucherzentrum
Direkt am Gelände gibt es einen großen Parkplatz. Schon bei der Einfahrt wird das Kennzeichen erfasst – ein Ticket bekommt man nicht. Stattdessen stehen mehrere Automaten in der Nähe des Eingangs, an denen man Kennzeichen und Bezahlmethode eingibt. Wir entscheiden uns für die Kreditkarte. Der Tagestarif liegt bei 7,50 £. Im Preis ist der Eintritt ins Besucherzentrum enthalten.

Disneyland-Feeling am Atlantik
Durch ein großes Portal betreten wir das Gelände. Gleich hier gibt es Toiletten und eine große Übersichtstafel. Das Besucherzentrum selbst erinnert ein wenig an ein kleines Disneyland: Restaurants, Cafés, Souvenirshops und verschiedene Attraktionen. Außerdem gibt es ein kleines Kino mit 4D-Filmvorführungen, bei denen Spezialeffekte wie bewegte Sitze oder Wasserspritzer zum Einsatz kommen – besonders beliebt bei Familien.





Der 4D-Film „Jolly Roger“ erzählt die Geschichte von Robinson Crusoe und seinem Hund Aynsley, die einen Schiffbruch überleben. Crusoe errichtet sich notgedrungen ein neues Zuhause auf einer einsamen Insel, träumt aber stets davon, nach England zurückzukehren – bis Piraten ins Spiel kommen. Dazu gibt es Spezialeffekte wie bewegte Sitze, Luftstöße, Wasserspritzer und Umgebungsgeräusche, so dass man das Geschehen teilweise „fühlt“. Die Filmvorstellungen sind Teil des „Attractions“-Pakets und kosten zusätzlich zu anderen Angeboten. Man kann sie einzeln oder als Teil eines Erlebnis-Pakets buchen.



Cornwall Air Ambulance Helicopter
Auf dem Gelände stößt man auch auf einen ausgestellten Helikopter der Cornwall Air Ambulance. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Rettungshubschrauber, der hier dauerhaft zu sehen ist. Er erinnert an die wichtige Arbeit der Luftrettung in Cornwall, die bei Unfällen oder medizinischen Notfällen schnelle Hilfe aus der Luft leistet – oft auch in abgelegenen Küstenregionen oder auf den Isles of Scilly. Für Besucher ist der Helikopter eine spannende Möglichkeit, sich aus nächster Nähe ein Bild von dieser Einrichtung zu machen.




Der berühmte Signpost am Land’s End
Ein besonderes Highlight ist der Land’s End Signpost. Hier kann man seinen Vornamen und das Datum eintragen lassen – das Schild wird individuell angepasst. Gegen Gebühr machen Fotografen Erinnerungsfotos, und davon wird rege Gebrauch gemacht. Es ist gar nicht so einfach, den Signpost einmal ohne Menschen im Bild zu fotografieren.




Übernachtungstipp: Penwith Studio Hotel
Wenn du deinen Besuch in Land’s End mit einer Übernachtung verbinden möchtest, lohnt sich ein Blick auf das Penwith Studio Hotel, das direkt zum Land’s End Hotel gehört. Das Gebäude wurde bereits 1860 als viktorianisches „Temperance Hotel“ erbaut und später zu den heutigen Penwith Studios restauriert und umgebaut.
In dem historischen Gemäuer warten nur vier modern eingerichtete Studios – alle mit eigenem Bad und einem fantastischen Blick über den Atlantik. An klaren Tagen kannst du von hier aus sogar die Isles of Scilly erkennen.
Jedes Studio hat seinen eigenen Charakter: hohe Gewölbedecken, gemütliche Fenstersitze oder sogar ein kleiner Innenhof sorgen für eine besondere Atmosphäre. Für mich ist es genau die richtige Mischung aus Geschichte, Komfort und spektakulärer Lage – ideal, um nach einem Tag an der Küste entspannt den Sonnenuntergang zu genießen.



Dahinter öffnet sich das Areal zur Küste mit dramatischen Ausblicken auf Klippen und Meer. Infotafeln informieren über Vögel, Delfine und andere Meeresbewohner.


Wanderung entlang der Küste
Von hier starten wir eine kleine Wanderung entlang der spektakulären Klippen. Schon bald erreichen wir das First and Last Refreshment House in England, einen kleinen Imbiss mit passendem Namen. Wer mehr Zeit hat, kann weiter bis nach Sennen Cove wandern – vorbei an Dr. Syntax’s Head und dem Wrack des Mayon Cliff. Der Weg bietet fantastische Ausblicke.




Da das Wetter an unserem Besuchstag nicht mitspielt, kehren wir um. Zum Trost gönne ich mir im Souvenirshop noch den obligatorischen Kühlschrankmagneten – meine kleine Erinnerung an diesen besonderen Ort. Danach geht es zurück zum Parkplatz.


Fazit zu meinem Besuch von Land’s End
Mein Besuch in Land’s End war eine Mischung aus beeindruckender Natur, einem Hauch von Freizeitpark-Atmosphäre und spannenden Einblicken in Geschichte und Gegenwart – vom berühmten Signpost bis zum Cornwall Air Ambulance Helicopter. Auch wenn das Wetter nicht perfekt war, haben die Küstenwanderung, die Ausblicke und der besondere Charakter des Ortes bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nach unserem Rundgang machen wir uns noch auf den Weg ins nahe gelegene Sennen Cove. Das kleine Küstendorf mit seinem langen Sandstrand ist nur wenige Minuten entfernt und bildet einen schönen Kontrast zum trubeligen Land’s End – ruhiger, ursprünglicher und ideal, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
Vom Ende der Welt hinunter nach Sennen Cove
Wir verlassen Land’s End und fahren hinunter nach Sennen Cove, über die steile Straße „Stone Chair Lane“. Unten beim kleinen Hafen gibt’s einen kostenpflichtigen Parkplatz, von dem aus alles fußläufig zu erreichen ist.
Der Hafen ist charmant und typisch für Cornwall: Fischerboote, eine Slipanlage, und Leben direkt am Wasser. Hier liegt die RNLI Lifeboat Station, die Echtzeit-Seenotrettung betreibt – sie ist seit 1853 aktiv und sorgt dafür, dass bei Notfällen auf See sofort Hilfe möglich ist.



Ein ganz besonderes Gebäude ist das Round House / Capstan Gallery. Es stammt aus dem Jahr 1876 und war ursprünglich dafür gebaut worden, eine schwere Capstan-Winde aufzunehmen, mit der Boote über die Slipfläche herein- oder herausgezogen wurden. Heute ist das runde Haus eine Galerie für lokale Kunst und Kunsthandwerk – von Gemälden über Schmuck bis hin zu Keramik – und damit ein beliebter Anlaufpunkt für Besucher.





Spaziergang entlang der Promenade in Sennen Cove
Wir schlendern weiter auf der Promenade entlang „Cove Hill“. An einem kleinen Imbiss gönnen wir uns Cornish Pasties, wie wir sie schon in St Ives probiert hatten – heiß, deftig und perfekt, um sich zu stärken.
Entlang der Promenade blühen überall die hübschen Strandgänseblümchen (Erigeron karvinskianus, engl. Seaside Daisy). Die niedrigen, rosafarbenen Blüten mit gelber Mitte breiten sich in Cornwall gerne an Mauern und Promenaden aus und verleihen Orten wie Sennen Cove ein fast mediterranes Flair.




Wir wollen Richtung Strand – doch leider ist bei unserem Besuch die Flut schon so weit fortgeschritten, dass kaum noch Sand für eine Wanderung übrig bleibt. Obwohl wir eine Gezeiten-App auf dem Handy haben, lässt sich das Timing nicht immer exakt planen. Also setzen wir uns auf eine Bank, schauen hinaus aufs Meer und lassen den Ort einfach auf uns wirken.
Zurück am Parkplatz entdecken wir noch einen Hinweis: Hier beginnt auch die Küstenwanderung nach Land’s End. Nach einem kurzen, steilen Anstieg verläuft der Weg ohne große Aufs und Abs direkt an den Klippen entlang – eine wunderschöne Alternative zur Tour mit dem Auto, die wir diesmal gewählt haben.
🌟 Mein Fazit zu Sennen Cove 🌟
🌊 Strand – Einer der schönsten Strände Westcornwalls: feiner Sand, knapp 1,5 km lang. Ideal zum Baden, Spazierengehen oder einfach nur zum Entspannen.
🏄 Surfen & Wassersport – Beliebter Spot mit Surfschulen und Verleih direkt vor Ort. Auch für Anfänger bestens geeignet.
👀 Aussicht – Bei klarer Sicht lassen sich am Horizont die Isles of Scilly erkennen – ein echtes Highlight.
🐦 Natur – Die Klippen rund um die Bucht sind Heimat zahlreicher Seevögel wie Basstölpel, Kormorane und Tordalke.
⚓ Hafen & Geschichte – Noch heute fahren kleine Fischerboote hinaus. Sehenswert sind die RNLI Lifeboat Station und das historische Round House, heute Galerie und Laden.
🍴 Kulinarik – Von Cornish Pasties am Imbiss bis zum gemütlichen Old Success Inn mit Meerblick ist für jeden Geschmack etwas dabei.
🥾 Wandern – Ausgangspunkt für wunderschöne Küstenwanderungen, etwa zurück nach Land’s End oder weiter Richtung Cape Cornwall.
Zur Info:
Website des Besucherzentrums(braucht einen Moment, da animiert!)