Nach einem Kurzurlaub in Hannoversch Münden, beschlossen wir auf dem Rückweg gemächlich an der Weser entlang, nach Hause zu fahren. Es war bereits Ende Oktober und das Wetter meinte es nicht so gut mit uns. Einige sehenswerte Städte hatten wir schon ausgelassen, weil es immer wieder zu regnen begann. Gerade als wir auf das kleine Weserstädtchen Bodenwerder zu fuhren, blitzte die Sonne zwischen den Wolken hervor und wir legten ganz spontan einen Zwischenstopp ein.

Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen
Ja, wer kennt ihn nicht, den sogenannten Lügenbaron! Schon als Kind besaß ich ein Buch, das von seinen haarsträubenden Geschichten erzählte. Sein Ritt auf der Kanonenkugel oder die Geschichte mit dem halben Pferd, waren mir noch gut im Gedächtnis. Tatsächlich wurde Münchhausen im Jahre 1720 in Bodenwerder geboren. Sein Geburtshaus ist das heutige Rathaus der Stadt.


Als 17 Jähriger zog der Adelige Münchhausen in den Russisch-Österreichische Türkenkrieg. Seine phantasievollen Ausschmückungen der Ereignisse in diesen Jahren und deren Veröffentlichung in einem Buch, brachten ihm den Titel „Lügenbaron“ ein. Nach vielen turbulenten Jahren in diversen Kriegen, kehrte er nach Bodenwerder zurück und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahre 1797.
Stolz trägt das Städtchen Bodenwerder seinen Beinamen „Münchhausenstadt „, zieht der phantasie begabte Sohn der Stadt, doch alljährlich zahlreiche Touristen in das idyllische Weserstädtchen. Der legendäre Baron von Münchhausen ist hier allgegenwärtig. Gleich vor dem Rathaus steht der erste Brunnen, der eine der haarsträubende Geschichten darstellt.

Gleich neben dem Rathaus befindet sich das Tourismusbüro und schräg gegenüber das Münchhausen Museum.
Münchhausen‑Museum Bodenwerder
Das Münchhausen-Museum in Bodenwerder widmet sich auf unterhaltsame und zugleich lehrreiche Weise der historischen Figur Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen (1720–1797) – besser bekannt als der „Lügenbaron“. Sein Geburts- und Lebensort Bodenwerder am Oberlauf der Weser bildet den idealen Standort für das Museum, das in der historischen „Schulenburg“ untergebracht ist – einem Gebäude, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1300 zurückreichen.
Was gibt es zu sehen?
- Das Museum zeigt Erinnerungsstücke aus Münchhausens Besitz, zahlreiche Dokumente und Bilder sowie eine große Sammlung von über 1 200 Buchausgaben in rund 48 Sprachen – Belege für die internationale Wirkung seiner Geschichten.
- Auch das Gebäude selbst ist Teil der Ausstellung: Die Schulenburg war einst Teil einer Stadtburg und später Teil des Münchhausen-Gutshofes. Mittelalterliche Mauern sind im Inneren noch sichtbar.
- Für Familien und Kinder gibt es oft thematische Führungen mit lebendig erzählten Geschichten des Barons sowie Spielangebote, die das Museum besonders attraktiv machen.
Besuchsinformationen & Besonderheiten
- Adresse: Münchhausenplatz 1, 37619 Bodenwerder
- Öffnungszeiten: In der Saison (etwa April bis Oktober) täglich geöffnet von 10:00 bis 17:00 Uhr. In der Nebensaison ist ein Besuch nach Vereinbarung möglich.
- Hinweis: Aufgrund des historischen Bauwerks ist nur das Erdgeschoss barrierefrei zugänglich.
Warum sich ein Besuch lohnt
Ein Ausflug ins Münchhausen-Museum verbindet Geschichte mit Fantasie: Hier wird die reale Person Münchhausen vorgestellt, aber auch der überlieferte Mythos lebendig: Wer kennt nicht die haarsträubenden Geschichten – etwa vom Ritt auf der Kanonenkugel? Besucher erleben beides: die historische Figur und die literarische Legende. Gleichzeitig bietet das Museum einen guten Einstieg in die Region Bodenwerder und das Weserbergland – ideal als Familien-Ausflug, wenn man Kultur mit Spaß verbinden möchte.

Eine alte Dampfmaschine aus der Spinnerei Reese, die hier in Bodenwerder 120 Jahre lang produziert hat, ist ganz in der Nähe des Rathauses zu bestaunen. Die Tandemdampfmaschine brachte eine Leistung von 520 PS.


Bodenwerder ist ein idyllisches Fachwerkstädtchen am Ufer der Weser. Das allein, macht es schon sehenswert. Aber mit den schönen Brunnen und Skulpturen als Geschichtenerzähler, gewinnt es noch an Reiz.




Die Münchhausen-Brunnen in Bodenwerder
In Bodenwerder, der Heimatstadt des Freiherrn von Münchhausen, begegnet man dem legendären „Lügenbaron“ an vielen Orten. Besonders eindrucksvoll sind die Münchhausen-Brunnen, die seine bekanntesten Abenteuer in Stein und Bronze erzählen.
Der bekannteste Brunnen befindet sich auf dem Münchhausenplatz direkt vor dem Münchhausen-Museum. Er zeigt die wohl berühmteste Szene: Münchhausen zieht sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Die detailreiche Gestaltung dieser humorvollen Darstellung macht ihn zu einem beliebten Fotomotiv. Im Hintergrund bildet die historische Altstadt eine stimmungsvolle Kulisse, und an warmen Tagen spiegeln sich die Fassaden im Wasser des Brunnens.
In der ganzen Stadt verteilt finden sich weitere Figuren und Brunnen, die den Abenteuern des Barons gewidmet sind – etwa der reitende Münchhausen auf der Kanonenkugel oder das Pferd, das halbiert an einer Schlossmauer hängt. Diese Skulpturen, von verschiedenen Künstlern über mehrere Jahrzehnte geschaffen, bilden gemeinsam einen kleinen Münchhausen-Pfad.
Wer diesem Rundweg folgt, kann die verschiedenen Darstellungen entdecken und dabei auf unterhaltsame Weise den Geschichten des Barons nachspüren. Besonders Familien mit Kindern haben Freude daran, die einzelnen Episoden wiederzuerkennen und in die fantasievolle Welt des Freiherrn von Münchhausen einzutauchen.




Am Weserufer in Bodenwerder
Auch am Weserufer ist Baron Münchhausen mit einer grotesken Geschichte präsent



Während der Saison, von Anfang Mai bis Ende September, starten vom Schiffsanleger die Ausflugsschiffe zur „Rattenfänger Stadt“ Hameln und zu Rundfahrten auf der Weser





Auch auf dem Spielplatz ist Baron Münchhausen die Hauptfigur
Ich bin froh, dass es Petrus gerade an dieser Stelle so gut mit uns meinte. Bodenwerder ist wirklich sehenswert und gerade auch für Kindern, bietet die Stadt an der Weser viel Spaß und Abwechslung. In der näheren Umgebung finden sich interessante Ausflugsziele, wie das Schloss Corvey, Schloss Hämelschenburg und die Städte Hameln und Bad Pyrmont. Uns hat es hier schon im Spätherbst sehr gut gefallen, wie schön muss Bodenwerder erst im Sommer sein. Zahlreiche, schöne Unterkünfte findest du *HIER.


Ein Hauskauf in Bodenwerder sollte es werden und so suchte ich nach Informationen und Fotos im Netz. Hier bei eurer schönen Seite wurde ich fündig und wagte daraufhin die Besichtigungsfahrt zum schönen Städtchen. Es hat sich gelohnt! Und die Grundlage dafür war dieser informative Reisebericht. Nur Dänemark ist noch schöner, lächel…
Lieben Dank und herzliche Grüße von der Küste,
Gabriele
Hallo Gabriele,
Herzlichen Dank für das nette Feedback! Darüber freue ich mich sehr.
Liebe Grüße
Marion