Wir besuchen den kürzesten Fluss Frankreichs
Der idyllische kleine Ort Veules-les-Roses liegt im Département Seine Maritime, zwischen Dieppe und Saint-Valery-en-Caux, an der herrlichen Alabasterküste und zählt zu den schönsten Dörfern in der Normandie.
Den romantisch klingenden Namen trägt der kleine Fischerort mit seinen rund 600 Einwohnern zu recht. Das kleine Flüsschen Veules, mit einer Länge von nur 1149 Metern von der Quelle bis zur Mündung in den Ärmelkanal, ist der kürzeste Fluss Frankreichs und versteht es dennoch hier eine wunderbar idyllische Stimmung zu zaubern. Wir wollen ihn auf einem Spaziergang auf seinem Weg ins Meer begleiten.
Veules-les-Roses scheint schon im 4.Jahrhundert durch die Merowinger besiedelt gewesen zu sein, wie archäologische Funde belegen. Im Mittelalter hat man sich bereits der Wasserkraft des kleinen Flusses bedient. So stand bis ins Jahr 1928 eine Mühle nahe dem Meer. Im 18. Jahrhundert siedelten sich hier Weberfamilien an. Etwa ab 1826 entdeckte die Pariser Gesellschaft das malerische Dorf für sich. Victor Hugo war einer der berühmten Künstler und Literaten, die regelmäßig hier verweilten.
Spaziergang entlang der Veules
Wir parken das Auto, von Saint- Valery-en-Caux kommend, im Ortseingang direkt auf dem Seitenstreifen an der D925. Auf der linken Seite führt ein kleiner Weg direkt zum Chemin des Cressonnières. Hier befindet sich, ganz unspektakulär die Quelle der Veules.
Warum der Weg hier „Chemin des Cressonnière“ heißt, wird ein paar Meter weiter klar. Hier wird schon seit dem Mittelalter Kresse kultiviert, die in dem klaren Wasser im Quellbereich ganz vorzüglich gedeiht.
Wir wandern an liebevoll bepflanzten Blumenrabatten entlang und folgen der Veules.
Reetgedeckte Häuser, pittoreskes Fachwerk und der leise plätschernde Fluss schaffen eine ganz wunderbare Stimmung. Der herrliche Sonnenschein und die zahlreichen Rosen und Hortensien tragen ebenfalls zur Idylle bei.
Nun ist es nicht mehr weit bis zur Mündung ins Meer. Noch unter der Straße durch, ein paar Meter durch eine kleine Grünanlage und dann über Stufen hinab in den Ärmelkanal. Hier ist der kurze Weg des kleinsten Flusses Frankreichs zu Ende.
Am Strand von Veules-les-Roses
Wir wenden uns nach links und steigen den gut ausgebauten Weg zur Anhöhe hinauf. Von hier oben hat man einen tollen Ausblick die Alabasterküste entlang.
Auch auf Veules-les-Roses hat man eine tolle Aussicht. Es ist gerade Ebbe und der Strand ist schier endlos.
Noch eine Kleinigkeit futtern und ein Bummel auf der Promenade, dann machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto.
Ein Bummel durch Veules-les-Roses
Das renommierte „Douce France“, heute ein Appartement Hotel mit einem herrlichen Innenhof, war im 17. Jahrhundert Postkutschenstation.
Mein Fazit nach unserem Besuch in Veules-les-Roses: Der Ort ist nicht nur ein malerisches Ausflugsziel, sondern auch ein toller Urlaubsort. Ganz besonders Familien mit kleinen Kindern sind hier gut aufgehoben. Der Strand ist eine Wucht und die Gastronomie bietet alles vom Fast Food bis zur gehobenen Küche. Mir hat es hier sehr gut gefallen und ich würde gerne wieder hierher kommen!